
T.G. COPPERFIELD – Steppenwolf
2024 (Timezone Records) - Stil: Americana / Blues Rock
Den T.G. Copperfield hatte ich neulich erst mit seiner 2025er Veröffentlichung ´All In Your Head´ besprochen. Er ist eigentlich Deutscher, heißt Tilo Preißer, aber inzwischen ist er Wahl-US-Amerikaner und heißt T.G. Copperfield. Warum nicht? Das wundert auch nicht wirklich, wenn man diese 27 Minuten anhört. Denn seine Songs klingen überraschend – oder auch nicht überraschend – sehr US-amerikanisch. Er liebt die Musik. Das ist legitim und er macht seine Sache auch ziemlich gut.
Dieses Album ist stark mit akustischen Gitarren eingespielt. Aber nicht nur. ´From The Cradle To The Grave´ ist ein guter Opener. Da stimmt das Songwriting, die Musik, die Melodien und der Gesang. ´Burn In Hell´ erinnert an Tom Petty und andere Größen. Aber im angenehmen Sinne. Nicht als zweitklassige Kopie. Er hat schon seinen eigenen Sound. Die Songs wurden nach Info-Lage ziemlich live und schnell eingespielt. Das hört man, diese Spontanität ist sehr angenehm und trotzdem klingt es nicht irgendwie schludrig oder halbfertig. ´Jonah & The Whale´ ist auf den Spuren großer Songwriter und wird von einem Piano unterstützt. Auch ´Highway Café´ erinnert an die großen Songwriter der US-Musikgeschichte, ist aber etwas überambitioniert in seiner Amerikanisierung für meinen Geschmack. ´The Night Is Coming Down On Me´ ist wieder flüssiger und lockerer. Auch der letzte Song ´The Call Of The Wild´ ist ein gelungener Song über die Weite der US-Landschaft.
Insgesamt gefällt mir ´Steppenwolf´ wegen seiner Geschlossenheit sogar ein wenig mehr wie die 2025er Veröffentlichung. Sehr geschmackvoll. Allerdings gibt es bei dieser Musik ein großes Angebot in den letzten Jahrzehnten und viele Klassiker. Nicht einfach für T.G. Copperfield, aber sehr angenehm und gut hörbar.
(7,25 Punkte)