TRIP – Circadia
2025 (Independent) - Stil: Progressive / Psychedelic Rock
TRIP klingen am Anfang beim Opener ´Dream Destroyer In B Major´ wie eine Bombast-Band, zum Beispiel KANSAS. Oder auch progressiv wie die frühen CHICAGO. Nur ziemlich schnell deutlich schräger. Irgendwie scheinen sie aber ein Faible für den Progressive Rock der frühen 70er-Jahre zu haben. Auch wenn in einem Song wie ´White Rat´ dieser Musikstil zitiert und gleichzeitig mit einigen mächtigen Schreien anschließend zerlegt wird. Aber die Wah-Wah-Gitarre macht bei ´White Rat´ dem unterschätzen CHICAGO-Gitarristen Terry Kath alle Ehre. ´Green Light Red Light´ hat auch etwas Zappaeskes. Die schwere Hammond-Orgel kommt immer wieder gerne zum Einsatz. Klingt auch mal wie bei Tony Banks und den frühen GENESIS.
Die Franzosen aus der 827 Einwohner Gemeinde Sarrewerden/Département Bas-Rhin in Grenznähe zu Deutschland sind Fans von vielen Musikstilen und nehmen nicht alles so bierernst. Das wunderschöne ´Time’s Now´ lebt vom klaren Gesang von Yann André, der meist sehr professionell abläuft, und der schon genannten Hammond-Orgel von John Eastwolf. Die Band ist aber nicht nur retro, klingt aber schon gerne stark wie die Rockbands Ende der 60er- Anfang der 70er-Jahre. War ja aber auch eine super Zeit. ´Four Wheeled Jail´ hat auch Heavy-Elemente. Ist mir am Schluss aber ein wenig zu lange. ´The Jungle´ ist dann wieder wärmer und emotionaler. Sehr schön. Aber auch eher lang. Aber nicht langweilig.
Manchmal ist mir nicht so klar, wo die Band hin will. Aber vielleicht ist es für THE TRIP auch nicht so ganz klar, oder vielleicht ist es für sie auch offen oder einfach egal. Wahrscheinlich eher Zweites und Drittes. Die Band mag eine gewisse Spontanität. Ein wenig Geduld und Toleranz muss man deshalb schon aufbringen, wenn man sich näher mit ´Circadia´ befasst. Bei dem anarchischen zweiteiligen ´King Of The Subway´, da vergaloppieren sie sich ein wenig. Oder wollen das einfach so. Der witzige Schnipsel ´Kalte Suppe´ leitet dann das letzte Kapitel ´Slave Of The Moment´ ein, das noch einmal viel Orgel, harte Gitarren und viele Wendungen bietet. Spannend auf jeden Fall.
(7,75 Punkte)
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(VÖ: 16.05.2025)
