PHANTOM – Tyrants Of Wrath
2025 (High Roller Records) – Stil: Thrash Metal
Uah, das Produktinfo nennt RAZOR, DARK ANGEL, LIVING DEATH und SLAYER als Stilreferenzen! Dazu ein paar Sätze weiter noch viel obskurer MANILLA ROAD, HEAVY LOAD und GOTHAM CITY. Man lässt der Fantasie freien Lauf. So dick hätte man allerdings nicht auftragen müssen, wird man ernüchternd nach den ersten Durchgängen feststellen. Das zweite Album der mexikanischen Truppe hat ein paar gute Momente, jedoch werden diese immer wieder durch viel Mittelmaß in Frage gestellt.
Der Exotenbonus zieht heutzutage nicht mehr, also müssen die Jungs schon qualitativ überzeugen. Das gelingt ein paar Mal recht gut, aber im Großen und Ganzen knüppelt man sich holprig durch die Thrash Metal-Botanik und resultierend kommt man zu dem Schluss, eine MLP oder EP hätte es mit den guten Stücken dann auch getan.
Gehen wir aber kurz auf die erwähnten Einflüsse in der Einleitung ein. Sprich diese MANILLA ROAD, HEAVY LOAD und GOTHAM CITY Referenzen. Die kommen bei ´Nimbus´ unüberhörbar zum Tragen. Das funktioniert auch ganz gut bei den Mexikanern. Aber grundsätzlich passt die Nummer überhaupt nicht auf das Album. Der epische Track wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den schnodderigen Thrash-/Speed-Böllern. Diesbezüglich kann man ´Thunderbeast´, ´Dark Wings Of Death´ oder ´The Tower Of Seth´ hervorheben, die mit einem rustikalen Thrash Metal-Charme gefallen und immer mal wieder an VENOM erinnern. Zeitmaschinen-Trip! Mit ´Nazghul´ will man dann auch noch die Black Metal-Fraktion in den Bann ziehen. Was absolut unnötig ist.
Da kommt dann eher das Gefühl auf, man weiß noch nicht wirklich, was man will und wo die musikalische Reise hingehen soll. Ich behaupte jetzt mal schlicht, dass ´Tyrants Of Wrath´ einen minikleinen Achtungserfolg verbuchen, aber im großen Ganzen der Untergrundszene kaum Beachtung finden wird, dazu ist man einfach zu 08/15. Und dass man einen Bandnamen benutzt, der inflationär oft im Umlauf ist, war auch nicht wirklich clever.
(6,5 Punkte)
