
SIGN OF THE WOLF – Sign Of The Wolf
2025 (Escape music) - Stil: Hard Rock / Melodic Metal
SIGN OF THE WOLF ist eine mittlere Supergroup mit RAINBOWs ehemaligen Keyboarder Tony Carey, Vinnie Appice am Schlagzeug, Chuck Wright (QUIET RIOT, HOUSE OF LORDS), und dem ewig unterschätzten Doug Aldrich (DIO, LION, WHITESNAKE). Dazu kommen Steve Mann (TYTAN, LIONHEART) und Keyboarder Mark Mangold. Sie wurden von Bruce Mee vom FIREWORKS Rock-Magazin zusammengetrommelt, um den guten alten Hard Rock vergangener Zeiten wieder aufleben zu lassen. Nicht gerade originell, aber mit viel Einsatz.
´The Last Unicorn´ ist ein gespenstig beginnender siebenminütiger Opener, der irgendwo zwischen den Größen des 70er- und 80er-Jahre Hard Rock herkommt, etwas komplex aufgebaut ist, aber durch den kraftvollen Gesang von Andrew Freeman schnell gefällt. Andrew Freeman ist ein guter Sänger und wird auf dem Album von Mark Boals unterstützt. Beim Opener fällt natürlich auch sofort das virtuose Gitarrenspiel von Doug auf. Immer ein Anhören wert. ´Arbeit Macht Frei´ hört sich (hoffentlich nicht nur für mich) im Refrain etwas erschreckend an, ist aber gut gemeint und setzt sich natürlich mit den Nazi-Verbrechen auseinander. Zumindest ist das deutlich reflektierter als bei manch anderer US-amerikanischen Metal-Band. Musikalisch ist der Song sehr fließend und einer der stärksten. Als die Nazi-Stiefel verstummen, beginnt ´Still Me´ mit mächtigen Riffs, untermauert vom Schlagwerk von Vinnie Appice und hätte auch bei den späteren RAINBOW gepasst. Ziemlich melodisch.
Die geballte musikalische Kraft kann nicht immer ihr ganzes Gewicht auf die Straße bringen. Denn das Songwriting, für das Bruce Mee meist mit dem schwedischen Gitarristen Fredrik Folkare (ECLlPSE, NORDIC UNION), zuständig ist, hat für mich nicht so eine durchgehend ähnliche Qualität wie das bei den Musikern erwünscht wäre. Meistens haut es aber schon hin. Es gibt Glanzpunkte, wie das schleppende ´Silent Killer´, das Ronnie James Dio auch prima interpretiert hätte und das gleich zündet. ´Rage Of Angels´ mit mächtigen Keyboards zu Beginn und engelsgleichem Chor ist ein weiterer hymnenhafter Gewinnertitel. Sehr stark. Die beiden folgenden Songs sind nicht so sehr beeindruckend. Eher gehobener Durchschnitt.
Erst das epische ´Sign Of The Wolf´ macht das zum Schluss wieder mit viel Bombast und Dramatik wett. Ein potenzieller Klassiker. Dank der geballten musikalischen Kraft ist eine gute Wertung selbstverständlich. Interessante Reise in die Vergangenheit. Mal sehen, wie viele mitreisen wollen.
(8 Punkte)
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(VÖ: 25.04.2025)