
THIN LIZZY – Jailbreak – Alternative Versions
2025 (Vertigo) - Stil: Hard Rock
The same procedure as every year. Seit THIN LIZZY an Popularität zugelegt haben, werden sie auch jedes Jahr beim bei mir nicht so sehr populären “Record Store Day” berücksichtigt. Nach den zwei Live-Doppel-Alben vom Hammersmith Odeon 1976 gibt es dieses Mal die neun ´Jailbreak´-Songs als alternative Versionen auf einem Vinyl-Album.
War natürlich alles schon auf dem ´1976´ Boxset letztes Jahr vorhanden, aber natürlich “nur” auf CD. Neun der alternativen Versionen wurden in der gleichen Reihenfolge wie beim Original-Album auf das Album genommen. Das ist erst einmal grundsätzlich okay.
Der Haken daran? Nun, die drei Klassiker ´Warriors´, ´Cowboy Song´ und ´The Boys Are Back In Town´, hier als ´The Kid Is Back (Take 1)´ gelistet, sind drei Instrumental-Versionen. Das brauche ich grundsätzlich nicht so sehr, auch nicht von meiner Lieblings-Band. Es gab schon alternative Versionen mit Gesang oder die BBC-Tracks, die wurden aber auch schon veröffentlicht. Nun, damit muss man letztendlich leben.
´Jailbreak – Demo´ ist wie das folgende ´Angel From The Coast – alternate version´ eine frühere Version. Die sind beide interessant, die Lyrics bei ´Angel From The Coast´ noch roher als in der Original-Version. Auch ´Running Back – Demo´ macht in einer gitarrenorientierteren Version als hörenswerte Alternative Sinn.
Die beiden Höhepunkte sind ´Romeo And The Lonely Girl – acoustic´ und ´Fight Or Fall – acoustic´. Die sind – wie die Songs der neulich veröffentlichten Akustik-Platte – richtig schön und zeigen die große Gesangsstärke von Philip Lynott.
´Emerald – alternate version´ schließt den Kreis. Auch hier andere Lyrics und in den später instrumentalen Bridges zwischen den zwei Strophen gibt es zusätzlich Gesang, der aber etwas wie ein Fremdkörper wirkt, wenn man das geniale Original so wie ich für die Ewigkeit verinnerlicht hat.
Die drei anderen Songs, die vom Boxset den ´Jailbreak´-Sessions zugeschrieben wurden, ´Brian’s Number (Take 3 Outtake)´, ´Funky Job (Outtake)´ und ´Blues Boy (Outtake)´ wurden leider nicht berücksichtigt. Alles interessante Songs, wenn auch die ersten beiden instrumental waren, aber Dank Brian Robertsons hoher Musikalität faszinierten.
Die Platte ist wieder mit dem Original Vertigo-Label versehen worden, das alternative Cover und das Innencover sind durch die legendären Illustrationen von Jim Fitzpatrick sehr schön. Zu einem Gatefold-Sleeve hat es trotz des hohen Preises nicht gereicht.
Fazit: Trotz der Schwächen ein Pflichtkauf für THIN LIZZY-Fanatiker und Die-Hard-Supporter. Für alle anderen gibt es im LIZZY-Katalog deutlich spannendere Geschichten.
(Alternativ-Versionen von Klassikern)