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CIRKUS PRÜTZ – Manifesto

2025 (Metalville) - Stil: Hard Rock / Blues Rock

Den guten alten ungeschliffenen Rock mögen die Schweden von CIRKUS PRÜTZ. Auf dem vierten Album ´Manifesto´ wird nicht lange gefackelt, es geht sofort mit dem ´White Knuckle Blues´ los. Harte Riffs, von Alkohol gestählte Vocals, gute Refrains zum Mitsingen. ´Drinking Muddy Water´ macht dann gleich deutlich, dass man ZZ TOP sicher zu seinen Favoriten zählt. Der Uptempo-Titel ´Handyman Boogie´ schüttelt die Drinks sicher in der Live-Version im Club ordentlich durcheinander. Deshalb lieber schnell trinken!

CIRKUS PRÜTZ haben jetzt wahrlich nicht die innovativen Musikelemente, aber Songs wie ´Walking In The Rain´ haben gute Riffs und machen gute Laune. Das ist ja jetzt auch nicht zu vernachlässigen. Und zeigen in diesem Falle, dass man auch sanfter mit Zwischentönen kann, ohne das “Harte Jungs-Image” über Bord zu werfen. Da darf die Gitarre auch einmal “singen”.

´The Blues Is The Cure´ erinnert dann wieder an die drei oben genannte aus Texas, aber auch an andere Southern Rock-Größen. Die Gitarre darf schon schnell in den Mittelpunkt treten und schlägt sich als Slide-Gitarre passend durch das Bild. ´Living Like A God´ zeigt wieder die große Bewunderung beim Gesang für Billy Gibbons. Und Gitarrist Christian Carlsson (der auch bei THE QUILL Gitarre spielt, deren neue Veröffentlichung ebenfalls ansteht) dreht die Regler auf die richtige Seite, damit die Boxen rauchen. Dabei hilft auch die High-Energy-Produktion von Franco Santunione, der den richtigen Weg zwischen Härte und einer trotzdem noch vorhandenen Transparenz findet.

Das schwere Doppelpack ´Twenty4seven Blues´ und ´Pack Your Bags´ stürmt weiter vorwärts mit mächtigen Riffs und den kraftvollen Vocals, die auf dem Album auch Christian beisteuert. ´Water Into Wine´ wird am Schluss noch einmal etwas sanfter und darf ein paar WISHBONE ASH-Doppel-Gitarren beisteuern.

Nach 37 Minuten hat es sich ausgerifft und der Boogie ist zu Ende. Die Hörerin / der Hörer bleibt sicherlich nicht überwältigt zurück. Aber ein paar wohlwollende Lächler hat das Album sicherlich hervorgerufen. Unterhaltsam, sauber eingespielt, aber mit sehr wenigen Überraschungsmomenten ausgestattet. Aber die erste Generation der Southern Boogie-Rocker ist ja leider vom Aussterben betroffen und die zweite wird auch schon sehr müde. Vielleicht kann dieser Zirkus in die Lücke stoßen. Auch wenn die vier Jungs ebenfalls schon sehr lange im Geschäft sind. Potenzial ist sicherlich auch live vorhanden.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/cirkusprytz


(VÖ: 18.04.25)

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