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ARCH ENEMY – Blood Dynasty

2025 (Century Media) - Stil: Melodic Death Metal/Heavy Metal/Power Metal

Die schwedische Melodic Death Metal-Legende ARCH ENEMY kehrt nach drei Jahren Studioabstinenz mit ihrem 12. Longplayer ´Blood Dynasty´ zurück, und nach fast 30 Jahren Bandbestehen zeigen sich die Veteranen noch immer ungemein kraftvoll und kreativ.

Wuchtige Riffs, präzises Drumming und die rohe Energie kennzeichnen nach wie vor in erster Linie den Sound der Band, aber sie erkunden nun einen deutlich düstereren Sound, gespickt mit nostalgischen Anklängen, die an die goldenen Zeiten des Metal erinnern – aber vor allem auch daran, warum ARCH ENEMY weiterhin ein Bollwerk des Genres sind!

Die stimmlichen Fähigkeiten von Alissa White-Gluz waren zwar von jeher unbestreitbar, doch besonders ihre Clean Vocals stechen dieses Mal eindeutig hervor, wirken hörbar gereift und verdienen sowohl Bewunderung als auch eine genauere Betrachtung.

Den Auftakt macht dann ´Dream Stealer´, ein temporeicher, wuchtiger Song, der unmittelbar die Marschrichtung für das gesamte Album vorgibt, und das Zusammenspiel aus versierter Gitarrenarbeit und dem Double-Bass-Drumming von Daniel Erlandsson treibt die Energie des Stücks besonders kraftvoll nach vorne.

´Illuminate The Path´ besticht vor allem durch seinen heftigen Rhythmus, das Wechselspiel aus Clean- und Guttural-Gesang und die treibenden Drums und präzise Gitarrenarbeit von Michael Amott und Joey Concepcion. Der Song klingt einerseits modern, bleibt den melodischen Death Metal-Wurzeln der Band jedoch treu.

´Paper Tiger´ erinnert dann mit seinem technischen Spielstil an die finnischen Melodic Death Metal-Pioniere CHILDREN OF BODOM, wobei vor allem das Gitarrensolo mit seinen blitzschnellen Skalenläufen beeindruckt. Die Instrumentalbegleitung wirkt hier angenehm retro und harmoniert hervorragend mit den extremen Gesangsparts.

Eine faustdicke Überraschung bietet schließlich ´Vivre Libre´, eine Coverversion einer Rockballade aus den 80ern, wobei die Lyrics vollständig auf Französisch präsentiert werden, was sicherlich auch als eine kleine Hommage an White-Gluz` kanadisches Erbe zu verstehen ist.

´The Pendulum´ hingegen bietet einen gelungenen Mix aus getragenen Momenten und schnellen Passagen, mit Einflüssen an klassischem Metal im Stil von IRON MAIDEN und garniert mit etlichen Power Metal-Nuancen.

Man kann sich der Faszination der entfesselten Energie auf ´Blood Dynasty´ jedenfalls nur schwer entziehen, und es ist gleichzeitig eine Balance aus Weiterentwicklung und Wiedererkennung – ein Schritt nach vorn, der den Respekt vor der eigenen Geschichte einmal mehr auf beeindruckende Weise aufzeigt.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/archenemyofficial


(VÖ: 28.03.2025)
Pic: Katja Kuhl

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