
Als Schülerband unter dem Namen TRIBUT im Jahre 1974 formiert, waren die ersten musikalischen Gehversuche des Gründer-Duos Lothar Antoni und Markus Berger bereits mit eigenen Songs ausgefüllt, die sich im Laufe der Jahre aus dem Hardrock in Richtung des aufstrebenden Heavy Metal entwickelten.
Vorübergehend in AGE umgetauft, fand die entscheidende Umbenennung im Jahre 1979 zu TRANCE statt. Die sich langsam aufbauende deutsche Metal-Szene, mit Namen wie SCORPIONS und ACCEPT, bekam mit TRANCE weiteren Zuwachs.
Die Gruppe aus Rheinland-Pfalz strebte nach ihrem eigenen Sound und wollte so ganz nebenbei die Welt erobern. Sie nahmen beim Ludwigshafener Förderpreis-Festival und am SWF3-Musikfestival erfolgreich teil und 1981 in der Zuckerfabrik in Bad Cannstatt ihre erste Single ´A Hard Way To Go´ / ´Haze In The Twilight´ in Eigenregie auf, um sich mit einer Single anstatt mit einer üblichen Demo-Kassette professionell bei den Plattenlabels zu bewerben.
Bevor sie den erhofften Plattenvertrag bei “Rockport Records” unterschreiben konnten, kam es noch zu einigen Besetzungswechseln. Bassist Thomas Klein und Schlagzeuger Jürgen Baum vervollständigten das Line-up um Sänger Lothar Antoni und Gitarrist Markus Berger, das sich im Dezember 1981 ins Studio begab, um sein erstes Album aufzunehmen.
Bereits mit dem Titelsong lassen TRANCE die Gitarren kreisen und setzen ein kraftvolles Zeichen für ihren sehr harten Rock. Im mittleren Tempo und mit einer nachdrücklichen Melodielinie können sie in ´Confession´ ähnlich wie die SCORPIONS gänzlich überzeugen. Der harte Rock schlägt dann in ´Get It Now´ sowie melodischer in ´Burn The Ice´ wieder schlagkräftig á la AC/DC und KROKUS zu. Ebenfalls melodisch, aber zwingender in seiner harten und direkten Art ist das mitreißende ´For Your Love´.
Etwas epischer zeigen sich TRANCE in dem mächtigen Antikriegssong ´Loser´. Der herausstechende Siebenminüter sorgte sogar im Ausland für Aufsehen. Dabei klingen sie eher in ´Ain’t No Love´ nach britischem Schwermetall jener Tage, besonders im melodischen Gitarrensolo herauszuhören. Der Rocker ´Higher´ mit seinem minimalistischen Groove zählt hingegen ebenfalls zu den Höhepunkten und auch die einzige Halbballade ´Baby Child´ zu den emotional packenden Songs.
Wer ´Break Out´ 40 Jahre später immer noch auf Vinyl hört, wird es als Klassiker betrachten, wer es erstmals in der superben Wiederveröffentlichung durch “High Roller Records” hört, es möglicherweise als durchschnittlich ansehen. Das schwarze Vinyl mit Lyrik-Einlegern, Poster und der Single als Bonus begeistert jedenfalls in Aufmachung und Klang.
Obwohl internationale Alben wie ´The Number Of The Beast´ (IRON MAIDEN) oder ´Screaming For Vengeance´ (JUDAS PRIEST) und nationale wie ´Blackout´ (SCORPIONS) oder ´Restless And Wild´ (ACCEPT) aus dem selben Jahr wie ´Break Out´ in einer anderen Liga agieren, kann auch 40 Jahre später diese Mischung aus eingängigen Melodien und harten Riffs von TRANCE immer noch überzeugen, besonders für Liebhaber der frühen Meilensteine des deutschen Hardrock/Metal bzw. des klassischen Teutonic Metal.
Lothar Antoni (R.I.P. 2025) – Gesang, Gitarre
Thomas Klein – Bass
Jürgen Baum – Drums
Markus Berger – Lead-Gitarre