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DOROTHY – The Way

2025 (Roc National/Universal Music) – Stil: Heavy Metal/Hard Rock

Frauen wie DOROTHY gehört die Zukunft im harten Rock. Während sie bei uns eher noch stiefmütterlich behandelt wird, hat sie in den USA schon einen ganz anderen Stellenwert. Die ursprünglich aus Ungarn stammende Powerfrau ging bisher den harten, steinigen Weg. Ohne große Labels im Rücken hat sie sich einen exzellenten Ruf erspielt, auf großen und kleinen Touren, interessanten Co-Operationen und vor allem auf ihren Alben. ´The Way´  nennt sich der vierte Longplayer, der es nach dem Überflieger aka Benchmark-Album von 2022 ´Gifts From The Holy Ghost´, nicht leicht hat. Der Vorgänger war ein schweres, perfekt aufgestelltes, modernes Heavy Metal-Album. Das auszustechen ist kein leichtes Unterfangen.

´The Way´ eröffnet mit einem eher groovigen Mid-Tempo-Powerboliden, der durch sägend-modern-gehaltene Gitarren recht aggressiv klingt. Madams Gesang setzt gleich mal erste Duftmarken. ´The Devil I Know´ zieht das Tempo an, hat eine gute Melodielinie, wirkt zudem recht eingängig. Mit ´Mud´ rotzt sie dann eine mächtig fiese Nummer raus, bei dem Metal Puristen eher Schnappatmung bekommen. Die verdammt modern ausgefallene Nummer wird im letzten Drittel brutal hart und man hört kurze Passagen von Metalcore Einflüssen. Brutal. Und dann dieser Gesang! ´Tombstone Town´ ist dann DER Hit des Albums mit mighty SLASH als Gast. So muss, darf oder kann moderner Metal klingen. Exzellent ausgearbeitet, stechende Riffs, satter Rhythmus – in keiner Note kommerziell, dafür Neuzeithart.

´Bones´ erinnert dagegen an ihr zweites Album ´28 Days In The Valley´. Auch superstark, das mit Country-Einflüssen ausgestattete ´Haunted House´. Dicht gefolgt von ´Puttin’ Out The Fire´, das tendenziell die gleiche Richtung einschlägt und den Country-Lullis Feuer unterm Arsch macht. Der Titeltrack outet sich als Ballade mit Schwerpunkt Melancholie, hochemotionalen Gesangspassagen und einer ausgewogenen Dramatik, mit dem man sicher auf die Charts schielt.

Die Vielseitigkeit ist erneut Trumpf auf diesem Album und beweist, man muss sich in keine Schublade stecken lassen. Man geht schlicht seinen Weg weiter und dürfte aktuell die gefährlichste Konkurrenz für THE PRETTY RECKLESS darstellen. Mit dieser Stimme ist man einfach dafür geschaffen, die großen Arenen der Welt zu rocken,

Auch wenn sich ´The Way´ zu einem Dauerläufer entwickelt, muss ich gestehen, dass mir persönlich der Vorgänger dann doch etwas mehr gefällt, weil… gute Frage, weil grundsätzlich hat sich nichts geändert… aber vielleicht sind es nur die Nuancen in den Songs, die mich den Vorgänger etwas mehr wertschätzen lassen. Dennoch, verdammt großartiges Album mit einem unverwechselbaren Sound und Stimme. Jetzt bitte aber auch mal hier touren!!!!

(8 Punkte)

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