
ARCHITECTS – The Sky, The Earth & All Between
2025 (Epitaph) - Stil: Metalcore/Industrial Noise/Alternative Metal
Es ist schon ziemlich bemerkenswert, dass in den letzten Jahren so viele wirklich harte Bands kommerziellen Erfolg feiern konnten, was sich sogar bei den Grammy-Nominierungen der letzten Jahre bemerkbar machte, und ARCHITECTS aus Brighton, UK gehören zu einer neuen Welle zeitgenössischer Acts, die genreübergreifenden Metalcore erschaffen hat: auf Stadiongröße skaliert, aber ohne an roher Härte einzubüßen.
Über ihre lange Karriere hinweg, in der sie sich allmählich zu einem der angesagtesten britischen Rock- und Metal-Acts entwickelt haben, war die ausgewiesene Härte des Quintetts stets ein dynamisches Element.
Angefangen bei den frühen Mathcore-Wurzeln, über Post-Hardcore-Abstecher bis hin zu elektronisch getriebenem Hyper-Metal, kaum eines ihrer elf Studioalben klingt wie das andere.
Während sich große Teile des jüngeren Outputs der Band mit Verzweiflung, Herzschmerz und existenzieller Selbstsuche beschäftigten, ist ´The Sky…´ größtenteils einfach nur von purer Wut durchzogen, und es gibt hier großartige Refrains und eingängige Hooks galore, und eine rasende Dringlichkeit durchdringt jede Ecke der rund 40-minütigen Spielzeit des Albums.
´Whiplash´ etwa prangert Tribalismus und die Absurdität des Kulturkriegs an, begleitet von massiven, mechanischen Riffs und Industrial Noise, und ´Seeing Red´ ist ein wuchtiger Song mit thrashenden Gitarren, aufschlitzenden Riffs und verpackt in glitschende Elektronik- und Cheerleader-Chants.
´Brain Dead´ basiert auf chaotischen Punk-Beats und düsteren Riffs, bevor es in einem messerscharfen, brutalen Breakdown kulminiert. Sam Carters außergewöhnlicher Gesang wird ebenfalls in vollem Umfang genutzt, von den besonders wilden Strophen in ´Evil Eyes´ bis hin zu tiefen Deathcore-Growls.
Doch trotz aller Härte setzt jeder Song gezielt auf melodische, hymnische Passagen mit klarem Gesang, wie auch ´Broken Mirror´, ein poppiges Stadion-Epos, das Carters klare Stimme besonders gefühlvoll in den Mittelpunkt rückt.
Tatsächlich ist das Album voller überraschender Wendungen neben den massiven Wänden aus purer Heavyness.
Insgesamt hebt sich ´The Sky, The Earth & All Between´ deutlich von vielen ARCHITECTS-Alben ab und es gehört eindeutig zu ihren fokussiertesten.
Von der schnellen, mitreißenden Heavyness über die knackigen Songlängen bis hin zu den Texten, die sich auf klare, reduzierte Bilder konzentrieren. Es ist eines der präzisesten Werke dieser Veteranenband, schlichtweg weil es einmal mehr ihren modernen Metal mit Nackenbrecher-Qualität demonstriert.
(8 Punkte)