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MINDWARS – V

2025 (High Roller Records) – Stil: Thrash Metal

Eine gute Wahl haben “High Roller Records” mit der Veröffentlichung des fünften MINDWARS-Albums getroffen. Die Amis haben ´V´ letztes Jahr in kleiner Auflage selbst herausgebracht und in Anbetracht der Klasse des Albums ist eine Wiederveröffentlichung auf einem etablierten Label das einzig Richtige.

Mit ihrem letzten Album aus 2020, ´The Fourth Turning´, haben sie einen fetten Boliden hinterlassen, der aber irgendwie selbst in der Untergrundszene kaum Beachtung fand. ´V´ steht jenem Album in Nichts nach. Hält locker die Qualität und erfreut den Thrash-affinen Banger mit starken Thrash-Bomben.

Zwei Aspekte sind in Sachen ´V´ hervorzuheben. Zum einen agiert man nicht nach dem typischen Thrash Metal-Muster, sondern setzt auf Abwechslung und zum anderen zeigt die Truppe um ex-HOLY TERROR-Gitarrist Mike Alvord, dass doch nicht alles im Thrash Metal gesagt ist. Wie schon in der Vergangenheit stellt Alvord klar, dass MINDWARS nicht HOLY TERROPR kopieren wollen. Dass sich allerdings hier und da immer mal wieder ein Querverweis findet, ist allerdings nicht ausgeschlossen. Und aus meiner Sicht auch nicht schlimm. Wir reden hier immerhin von minimalen HOLY TERROR-Einflüssen. Bei einer Nummer wie ´Soucre Of Destruction´ ziehe ich allerdings bewusst einen Vergleich zu erwähnten HOLY TERROR. Das Riffing und Tempo gibt es einfach her.

Schon mit dem Opener´ Stand Guard At The Gates Of Your Mind´ macht man allerdings deutlich, dass man sich nicht an den ordinären Thrash Metal-Standards orientiert. Was eher träge, fast schon doomig beginnt, entwickelt sich zu einer fetten Thrash Metal-Hetzjagd und zeigt schon hier das enorme weitsichtige Songwriting. Bei ´Into The Known´ offenbaren sich sogar leichte Punk-Tendenzen, nur cool unterbrochen von klassischen Power-Thrash-Riffs und Soli. Dafür donnert man mit ´Crusaders´ gewaltig rasant in die Steilkurve. ´Chasing The Wind´ ist ein starker Mix aus Power, Speed und Thrash Metal – schön geschüttelt und zusätzlich gerührt.

Man sieht, die Nummern sind vielseitig aufgestellt und dennoch hat man nie den Eindruck, dass das Album zerfahren wirkt. Und um diese Vielseitigkeit zu untermauern, haut man zum Albumende noch eine Coverversion raus. SUPERTRAMP mit ´The Logical Song´ müssen herhalten. Allerdings braucht es schon viel Fantasie, von der MINDWARS-Version eine Verbindung zu SUPERTRAMP herzustellen.

Nach dem verdammt großartigen ´The Fourth Turning´ legt das amerikanisch-italienische Trio einen weiteren hörenswerten Boliden vor, der hoffentlich auf mehr offenen Ohren stößt und damit hoffentlich noch einmal Neugier auf den Vorgänger generiert.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/mindwarsband/


(VÖ: 7.03.2025)

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