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MANTAR – Post Apocalyptic Depression

2025 (Metal Blade) - Stil: Sludge Metal/Punk Rock/Noise Rock/Black Metal

Mit ihrem Debütalbum ´Death By Burning´ von 2014 hatten MANTAR aus Bremen bereits eine erste riffdominante, knüppelnde Mischung aus punkigem Sludge, geschwärzten Obertönen und gemeinen, dreckigen Hooks geschaffen.

Der Nachfolger ´Ode To The Flame´ legte dann noch einen drauf und behielt die rauen Kanten des Vorgängers bei, während das solide ´The Modern Art Of Setting Ablaze´ weit raffinierter und geglätteter war, jedoch nicht ganz die hohen Songwriting-Standards der beiden Frühwerke erreichte.

Das während der Pandemie entstandene ´Pain Is Forever And This Is The End´ (2022) ist für mich nach wie vor der eindeutige Höhepunkt im Schaffenswerk der beiden Hanseaten, und auch wenn sie mit dem aktuellen ´Post Apocalyptic Depression´ nichts wirklich Neues präsentieren, so ist es zumindest einmal mehr der für sie so markante, schweißtreibende und düstere Rock´n´Roll mit einem Hauch von Black Metal.

MANTAR haben sich ja schon von jeher vor allem als Energiebündel auf Tourneen einen Namen gemacht, wo der raue Sound die peitschenden Beats und die geschwärzten Melodien besonders stark zum Ausdruck brachte, und nicht nur auf der Bühne wirken sie härter als die meisten fünfköpfigen Bands.

Der Opener ´Absolute Ghost´ legt dann los mit einem harten, fiesen Riff und einer kompromisslos-punkigen „Fuck You“-Attitüde, während ´Principle Of Command´ hart, schwer und sogar ein wenig swingend daherkommt, mit einem abgedrehten Sinn für Humor und viel Rauch von der schweren Riffhand Hanno Klänhardts.

In ´Church Of Suck´ wird schließlich die Heuchelei der religiösen Fundamentalisten angeprangert, und ´Two Choices Of Eternity´ ist ein einziger feuerroter Energieball, ein Grunge-Wüter, der unmerklich an NIRVANA in ihrer Frühphase erinnert.

´Axe Death Scenario´ brilliert dann mit besonders harschen Vocals, während ´Cosmic Abortion´ sogar einige eisenschwere Nu Metal-Vibes versprüht.

´Post Apocalyptic Depression´ kann, wie schon der Vorgänger, mit einer modernen, anspruchsvollen und kraftvollen Produktion überzeugen, die MANTARs Sound gleichfalls schmutzig (aber nie chaotisch) und kristallklar (jedoch nie kitschig) erscheinen lässt.

Komplexere Arrangements ermöglichen es dem Duo, uns in eine neue Ära zu entführen und machen MANTARs „Neues Testament“ von 2025 zu einem weiteren Schmelztiegel an aufschäumender Wut!

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/MantarBand


(VÖ: 14.02.2025)

Pic: Sonja Schuringa

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