DEATH BY UNGA BUNGA – Raw Muscular Power

Die norwegische Band aus der Stadt Moss betrat mit ihrem Debüt ´Juvenile Jungle´ bereits im Jahr 2010 die Bühne. ´Raw Muscular Power´ ist das sechste Album und der Nachfolger von ´Heavy Male Insecurity´. Vom Titel ein Gegenentwurf zur männlichen Verunsicherung des letzten Albums, klingt der neue Titel eher nach verschwitztem Fitnessstudio und ollen Fleischbergen der Metalszene.

Die Band mit dem Höhlenmensch im Namen, der mich irgendwie auch sofort an die Kannibalen-Exploitation-Horrorfilme Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre erinnert (warum auch immer, klar wäre auch mit “Bunga Bunga” eine Assoziation zu einem verstorbenen italienischen Politiker möglich), spielt griffigen, lärmigen, verzerrten Punk Rock mit Humor und trotzdem ganz interessanten Lyrics.

Denn natürlich wird der Machoansatz auf den zehn Songs nicht ganz ernst genommen und nach Fitnessstudio, Muskelbauch und gesundem Leben sehen die Protagonisten nicht gerade aus. Der noisige Opener ´Raw Muscular Power´ geht genau in das launige und krachige ´I’m Really Old´ über. ´Starchild´ ist anschließend eine Hommage an Paul Stanley von KISS und hat mit Haley Shae einen Gast, der seine norwegischen Brötchen als Sängerin bei der Punk-Kapelle SLØTFACE verdient.

Die frühen KISS, die mag die Gruppe hörbar auch. Mit ´Dogs Of Hell” geht es im Angriffsmodus voran, es werden auch Hardcore-Elemente, die später immer wieder eingebracht werden, integriert. Der Song kann aber auch schnell mitgesungen werden. Die Riffs sind rumpelig, aber effektiv. Bei ´Recipe´ gibt es auch mal ein Gitarrensolo und ´Camouflage´ erinnert dann noch stärker an die RAMONES.

Auch ´I’m Going On Vacation´ kann mit viel Energie in den krachigen Urlaub einladen. Zum Schluss dann der Höhepunkt für mich: ´Ring Meg Hvis Du Trenger En Venn´ ist in norwegisch verfasst und haut noch einmal ordentlich mitten auf die Zwölf. Starker Hardcore Abgang. Das knallt dann richtig.

Insgesamt meist kurzweilig und ein Energiespender, mit Melodien, die im Gehirn haften bleiben. Aber letztendlich auch alles andere als spektakulär.

(7,25 Punkte)

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