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NOOR – Mother’s Guilty Pleasures Part One

2023/2025 (Arkeyn Steel Records) - Stil: Progressive/Power Metal

Sensationeller Heavy Metal aus Montreal, Québec, natürlich aus Kanada: ´Mother’s Guilty Pleasures Part One´ ist das beste Metal-Album des laufenden Jahres, wäre es nicht bereits 2023 in digitaler Form und 2024 im Eigenvertrieb veröffentlicht worden. Doch das Debütalbum von NOOR erscheint aktuell im Jahre 2025 endlich via “Arkeyn Steel Records” in seiner “European Edition” mit zwei unveröffentlichten Songs sowie zwei Live-Aufnahmen.

Während sich hinter ´Mother’s Guilty Pleasures Part One´ das genialste Metal-Album dieser Tage verbirgt, stehen hinter NOOR die bislang unbekannten Helden: Sänger/Gitarrist Thomas Geries Karam, Gitarrist Simon Jarmoush, Bassist Olivier “Muck” Roy und Schlagzeuger Nicolas Moro.

Dieses Quartett besitzt schlichtweg die rohe und wilde Energie, die ein Heavy Metal-Album ausmachen muss. Mit verwickelten Melodienfolgen, mit elektrisierenden Riffs und erschütternder Lyrik über Reflexionen, über Erfahrung und Verzweiflung, kochen die Kompositionen in ihren Emotionen nur so hoch. Der Rhythmus, die Melodie und der Gesang, sie springen den Hörer an und umschlingen ihn.

Der Opener und Titelsong ´Mother’s Guilty Pleasure´ ist bereits das Mega-Epos über neun Minuten. Hier kommen alle Einflüsse zum Vorschein. NOOR spielen kraftvoll und kapriziös zugleich, spielen wie die Vereinigung aus einer Prog Metal- und einer Power Metal-Band, bisweilen als würden ADRAMELCH auf SANCTUARY treffen. Aber auch HEIR APPARENT, AGENT STEEL, LIEGE LORD und HELLOWEEN sind irgendwie zugegen. Oder sind NOOR schlicht die böse US Metal-Variante aus Kanada von HOWLING SYCAMORE?

In der berserkerhaften Energie von ´Golden Coffin´ verstecken sich ebenso CONCEPTION und in dem traumhaft in die Höhe schießenden ´Hoodlum´ womöglich JACOB’S DREAM. Wütenden Power Metal-Attacken wie ´All Equally Useless´ und ´Flaming Rage´ stehen auch melodische Tonfolgen eines ´Forgiving Eyes´ gegenüber, wenngleich der Gesang gleichsam schrill sein kann. Aber nicht erst in ´Hills Of Qartaba´ besitzt der Gesang einen Hauch von südeuropäischem Klange, sofern er nicht imaginär US-metallisch kalte Röhrenglocken in seinem Kopf anschlägt und dazu ´Roseblood´ vorträgt. Sensationell.

(9,5 Punkte)

https://www.facebook.com/noorbandofficial/

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