Neues Label, neue Besetzung, neues Glück. Und entsprechend eine neue PENTAGRAM-Platte.
Bobby Liebling ist wieder voll da, 71-jährig und flausig wie ein Teenager. Und seine neue PENTAGRAM Band mit neuen Leuten, u. a. dem aktuellen SAINT VITUS-Drummer Henry Vasquez, kann sich hören lassen. Wie immer.
Musikalisch wird kein bisschen vom altbewährten Weg abgewichen, mehr Heavy Rock mit 70er Seele und bluesrockigem Kern, quasi eine moderne Variante ihrer Ursprünge, denn zu viel doomiges Herumgeschleppe. Trotzdem kein fucking Stoner Rock.
Schon der urwüchsige, dezent spröde und schön brodelnd schwere Opener ´Live Again´ mit seinem textlichen Bezug zur Maine Coon Katze (die geilsten Miezen ever) hat mich. Es ist eine dieser PENTAGRAM Hardrock-Nummern mit der knirschenden Brummgitarre, die eines Alfred Morris III oder Victor Griffin würdig wäre, um mal zwei Doom-Legenden zu benennen. Aber der Song hat Dampf, packende Rhythmen, die Dich aufpeitschen. Und so geht es weiter.
Ich liebe die Wechsel zu den versponnen, ruhigen Passagen und die eruptiven Augenblicke, wenn die Band sich zurückdreht und dann die kochend heißen Soli, teilweise gleich einem Funkenregen beim Flexen, teilweise wie eine Flammenwand, die Dir entgegenspringt.
Ansonsten ist die Platte ein Sammelsurium altbewährter PENTAGRAM-Ideen, doomig, kauzig, verdorben und makaber. Sie setzt da an, wo PENTAGRAM vor 25 Jahren standen, zwischen ´Review Your Choices´ und ´Sub-Basement´. Die Songs lockerer, offener, aber auch oft verquer und spröde in der Melodieführung. Aber genau da verstecken sich die Ohrwurmmomente.
Für mich waren es 2024 CURSE THE SON und THE OBSESSED, 2025 sind es PENTAGRAM, die Bewahrer des Doom in seiner unmetallischen Urform. Und sie verblasen locker die meisten jüngeren Kapellen ihrer Zunft und die Horden an Stonerrockern.
(9,5 Punkte)
https://www.facebook.com/pentagramusa/
(VÖ: 31.01.2025)