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THUNDERMOTHER – Dirty & Divine

2025 (AFM) - Stil: Hard Rock / Heavy Blues Rock

Die vier Schwedinnen starten das neue Album bei ´So Close´ mit schweren Riffs, Blueslicks und dem voluminösen Gesang von der neuen Frontfrau Linnea Vikström Egg. Auch am Schlagzeug gab es einen Wechsel. Joan Massing darf jetzt die Trommeln bearbeiten. ´Can’t Put Out The Fire´ hat mehr Airplay als der Opener, bleibt dem harten, rohen Rock aber treu. ´Speaking Of The Devil´ knüpft nahtlos an, hat einen eingängigen Refrain. Der Sound und die Street-Authentizität sind den Schwedinnen wichtiger als verschachtelte Songaufbauten. Heißt aber nicht, dass die musikalische Mannschaftsleistung nicht insgesamt überzeugend wäre.

´Feeling Alright´ nimmt eine deutliche Portion Aggressivität zugunsten melodischer Gitarrenlinien raus. Das passt auch gut. Nicht jeder Song ist ein potenzieller Klassiker, aber “High Energy Kracher” wie ´Take The Power´ füllen den in diesen dunklen Monaten energiearmen Akku in Nullkommanichts wieder auf. Und erinnern mich – vielleicht auch wegen dem gleichen Namensbeginns – an ordentliche Krachmacher der Vergangenheit wie die wiederentdeckten THUNDERHEAD.

Es geht auch noch differenzierter, bei den rockigen Titeln ´Dead’ Or Alive´  und ´Bright Eyes´ gibt es bluesigere und sogar leicht poppige Töne. Balladen braucht die Band keine. Sängerin Linnea Vikström Egg ist dabei immer mit ihrer Powerstimme sofort die wichtigste Protagonistin, egal in welche Musikrichtung die Songs abbiegen.

Das interessante Covermotiv ist mit viel Liebe gestaltet, die Produktion gekonnt zwischen Transparenz und Verstärkerverzerrung angelegt. Insgesamt klingt das sechste Album der Band robust wie im Live- Konzert und macht sofort Lust auf einen Live-Auftritt in einem dunklen Club mit vollen Biergläsern. Das richtige Album, um nach dem Winter wieder Energie aufzutanken. Starke Leistung.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/thundermother


(VÖ: 07.02.2025)

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