MOGWAI – The Bad Fire
2025 (Temporary Residence Ltd./Rock Action) - Stil: Post Rock/Experimental
Der Erfolg der schottischen Band MOGWAI in den vergangenen drei Jahrzehnten hat schon etwas Bemerkenswertes. Die Post Rock-Pioniere, bekannt für ihre stimmungsvollen Klanglandschaften und unkonventionellen Songstrukturen, haben dabei nahezu jede vermeintliche Grenze durchbrochen, und neben den regulären zehn Studioalben gab es auch eine Vielzahl von Fernseh- und Filmmusiken, wie etwa ´Zidane: A 21st Century Portrait´ von 2006 oder ´Black Bird´ vor zwei Jahren.
Mit dem neuen Album ´The Bad Fire´ feiert die 1995 gegründete Band nun ihr 30. Jubiläum, und neben den gewohnten gitarrengetriebenen Klangschichten und der allgegenwärtigen Elektronik gibt es nun auch umfangreiche Vocals und sogar ein Gitarrensolo.
Der Opener ´God Gets You Back´ ist dann gleich ein frenetischer Auftakt, mit hypnotischen Synth-Riffs, gedämpftem Gesang und einer filmischen Reise, die sehr gut als Soundtrack für einen John Carpenter-Film aus den 70ern oder frühen 80ern passen würde.
´Hi Chaos´ startet dann mit einem Gefühl des Unbehagens, das durch wilde Gitarren in den Himmel explodiert, während ´What Kind Of Mix Is This?´ mit eindringlichen Klavierlinien beginnt, bevor es zu einem monströsen und ohrenbetäubenden Riff übergeht.
´Fanzine Made Of Flesh´ ist hingegen gleich in mehrere Effekte gehüllt, wie die treibende Rhythmussektion und eine ansteigende Synthesizer-Progression, und auf ´18 Volcanoes´ erinnern der verletzliche Gesang und die effektlastige Gitarre in ihrer Zerbrechlichkeit an MY BLOODY VALENTINE.
´Pale Vegan Hip Pain´ konzentriert sich auf ein weiteres wunderschönes Gitarrenriff und schafft eine Klanglandschaft, die sowohl intim als auch trostlos ist, und ´If You Find This World Bad, You Should See Some Of The Others´ ist ein bedrohliches, rund siebenminütiges Epos, bei dem die Spannung allmählich in einem Sammelsurium aus verzerrten Gitarren und krachender Percussion explodiert.
´The Bad Fire´ bietet jedenfalls wahre emotionale Nuancen inmitten seiner ungezügelten Leidenschaft, und auch zu Beginn ihres vierten Band-Jahrzehnts gelingt es den Schotten, die Kraft zu bewahren, zu überraschen und zu erfreuen, was sicherlich nur wenige Bands von sich behaupten können.
(8 Punkte)
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Pic: Steve Gullick