AVATARIUM – Between You, God, The Devil And The Dead
2025 (AFM Records) - Stil: Doom Rock
Gefühlt haben es die ersten Platten des Jahres immer etwas schwerer, nachdem man noch mal all die Jahreshighlights durchgespielt hat. Bei AVATARIUM kommt erschwerend hinzu, dass der rockige Vorgänger ein richtiger Hingucker war, der es qualitativ fast mit den ersten beiden Weltklasse-Werken aufnehmen konnte. Naheliegenderweise liegen AVATARIUM in der Spanne zwischen New und Old eher auf der erstgenannten Seite, wobei das Werk trotzdem doomig und auch etwas weniger rockig, dafür ruhiger als der direkte Vorgänger geworden ist.
Album Numero Sechs kann nicht mehr in Gänze so stark punkten. Natürlich ist das Niveau hoch, alleine schon durch den prägenden Gesang von Jennie-Ann und das Gitarrenspiel von Markus Jidell, der aber nur dereinst im Kontext von SOEN richtig brillieren konnte.
Mit ´Long Black Waves´ stellt man einen sehr typischen Track an den Anfang. Dieser kann seine Klasse durch einen eher langweiligen Refrain nicht ganz ausspielen. Das midtempolastige ´I See You Better In The Dark´ im direkten Anschluss ist aber zum Glück völlig überzeugend und vielleicht direkt schon der stärkste Song der Scheibe überhaupt. Danach wird es zweimal weitgehend ruhig.
´Being With The Dead´ schwenkt direkt zu Beginn mit schweren SABBATH-Riffs um, aber immer wieder unterbrochen von schönen Gitarrenmustern. Und ´Until Forever And Again´ ist diesem Prinzip nicht so unähnlich, bevor es in der zweiten Hälfte kurz downgestripped wird, nur um mit coolen Riffs und schönen Melodien nochmals empor steigen zu können. Nach dem Instrumental sind wir dann schon beim abschließenden, ausnahmslos ruhig gehaltenen Titelsong angelangt, der aber nicht so wirklich spannend ist.
Letztlich pendeln sich AVATARIUM zwischen dem teuflischen Vorgänger und den etwas langweiligeren Mittelwerken ein, insbesondere aber natürlich hinter den beiden göttlichen Erstwerken.
(7,75 Punkte)
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Pic: Niklas Palmklint