LOST WORLD BAND – The Dawn
2024 (Independent/Just For Kicks Music) - Stil: Progressive Rock
Die einst in Moskau gegründete Musikgruppe LOST WORLD BAND existiert seit 1990. Obwohl sie ihr offizielles Debütalbum erst im Jahre 2003 veröffentlichten, nahmen sie bereits zuvor einige Alben auf Kassette auf.
1996 bannten Vassili Soloviev, Andy Didorenko und Alexander Akimov an einem Tag gleich drei Alben auf Kassette: ´The Album´, ´Remission´ und ´In The Empty Town´. Ende des gleichen Jahres transferierten sie die Musik mit neuer Ausrüstung auf CD-R. Alle drei Alben waren gleichzeitig arrangiert und aufgenommen worden.
Für ´The Album´ schrieb Vassili Soloviev die Lieder ´So Close To Sunlight´, ´Train To Paradise´, ´Let It Pass´ sowie den Mittelteil von ´The Dawn´, und Alexander Akimov komponierte ´Cogs Of Memory´ und den Anfang von ´The Dawn´, Andy Didorenko hingegen ´Flight Of The Metal Bumblebee´, ´Forevermore´, ´Pterodactyl Hunt´, ´Paganini Blues´ und das Ende von ´The Dawn´.
Fast 30 Jahre später kommt der LOST WORLD BAND in den Sinn, diese Lieder erstmals ordentlich aufzunehmen und unter dem Albumtitel ´The Dawn´ zu veröffentlichen. Allein die erhalten gebliebene Flötenspur verwenden sie für ´The Dawn´ nochmals. Alle anderen Tonspuren werden frisch eingespielt. Immerhin war es für sie im Jahre 1996 ein Luxus, ein Mikrofon und einen Synthesizer zu besitzen, 2024 besitzen sie mit moderner Technologie alle Möglichkeiten – und erwecken die Lieder wieder zum Leben.
Nach einem Intro folgt das gefühlvolle ´So Close To Sunlight´ in D-Dur. Im Anschluss an das mächtige Stück an den Tasten mit dem Titel ´Cogs Of Memory´ erklingt das vom Folk angehauchte und dramatische ´Train To Paradise´ sowie das metallische und gar nicht so sehr durch die Klassik von Rimsky-Korsakov inspirierte ´The Flight Of The Metal Bumblebee´.
Etwas besinnlicher wird es mit ´Forevermore´ im E-Moll-Akkord, beinahe poppig in ´Let It Pass´ und äußerst prog-rockig in ´Pterodactyl Hunt´. Anfangs als kleiner Scherz ersonnen, nach stundenlangen Übungen der echte ´Caprice Nr. 17´ von Paganini, ist ´Paganini Caprice 17´ letztlich doch eine stürmische Reminiszenz.
Das von allen Bandmitgliedern komponierte Titelstück ´The Dawn´ beendet diese nostalgische Reise in das Jahr 1996, die in der Neuaufnahme des Jahres 2024 gar nicht so altbacken klingt, sondern frisch und in seiner Vielfalt erstaunlich.
(7 Punkte)
LOST WORLD BAND mit dem professionellen Sänger Alexey Rybakov im Januar 1996
https://www.facebook.com/lostworldband/