ALEX CARPANI – The Good Man

Alex Carpani veröffentlicht seit 17 Jahren seine Werke und mit seinen ersten beiden Studioalben ´Waterline´ (2007) und ´The Sanctuary´ (2010) sogleich die ersten Höhepunkte.

Seither hat er nicht nur des Öfteren seine Band um sich versammelt, sondern auch einige berühmte Musiker für seine Projekte begeistern können. Unterstützung erhält der Multiinstrumentalist derzeit von dem Gitarristen Emiliano Fantuzzi, dem Bassisten Giambattista Giorgi, dem Schlagzeuger Bruno Farinelli, dem Saxophonisten Alessio Alberghinis sowie der Mezzosopranistin Valentina Vanini. Auf seinem mittlerweile siebten Studioalbum übernimmt Alex Carpani auch den Gesang.

´The Good Man´ (2024) erzählt eine ununterbrochene Geschichte über zwei Suiten hinweg, über die menschlichen Erfahrungen, unsere Emotionen und Gefühle, unsere Stärken und Schwächen.

Die erste Suite ´Amnesiac´ umschreibt eine knappe halbe Stunde lang die Erfahrungen einer tiefen Amnesie, samt der Suche nach der Vergangenheit und der eigenen Identität. Die zweite Suite ´Good And Evil´ umschreibt abermals eine knappe halbe Stunde lang die Erfahrungen zwischen Gut und Böse, ohne aus dem gewohnten System oder der Gesellschaft auszubrechen.

Der Protagonist stürzt bei ´Amnesiac´ durch die Großstadt, ohne einen Menschen zu kennen. Mit rasendem Herz irrt er durch die Stadt und wartet auf einen Weckruf, der ihn in seine alte Realität zurückholt. ´Good And Evil´ ist noch erschreckender, zwischen Albtraum, himmlischer Erlösung, Widerstand, Unschuld und Geschrei.

Rein musikalisch muss bei dieser erstklassigen Produktion niemand erwartungsvoll zu GENESIS oder ELP hinüberblicken, der Italienisch-Französische Musiker Alex Carpani ist dem sinfonischen Italo Prog und dem ungekünstelten Neo Prog natürlicherweise weitaus näher. Die vorliegende konzeptionelle Fulminanz und die formvollendete Musikalität sprechen ohnehin eine eindeutige Sprache.

(8,5 Punkte)

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Pic: Giorgio Luppi