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MAGNUM – Live At KK`s Steel Mill

2025 (Steamhammer/SPV) - Stil: Classic Rock / Hard Rock

MAGNUM waren für mich jetzt nicht in der absolut ersten Reihe der Supergruppen, aber über Jahrzehnte waren sie ein fester Begriff im klassischen Rock mit progressivem Einschlag. Nicht nur ihr Opus Magnum (tolles Wortspiel, oder?) ´On A Storyteller’s Night´ war nun wirklich ein Klassiker. In den 80er-Jahren waren sie auf jeden Fall eine feste Größe im Hard Rock-Geschehen. In den 90er-Jahren pausierten sie irgendwann, sind aber in den letzten 20 Jahren wieder mit sehr soliden Studioplatten präsent gewesen, die auch immer wieder respektable Plätze insbesondere in den Deutschen und den Schweizer Charts erreichten.

Was das Konzert am 10. Dezember 2022, das hier aufgenommen wurde, besonders macht, ist ein trauriger Anlass. MAGNUM-Gründer, Hauptsongwriter und Gitarrist Tony Clarkin verstarb am 07. Januar 2024 im Alter von 77 Jahren. Dieses Doppel-Album ist also praktisch das letzte Vermächtnis mit und von Tony. Die Band hatte sich inzwischen konsequenterweise auch aufgelöst, spielt aber – passend zu dieser Veröffentlichung – mit neuem Gitarristen Anfang 2025 einige Konzerte zu Ehren und an Erinnerung von Tony.

´Days Of No Trust´ startet das Konzert unter dem Jubel der Fans. Guter Sound, viel Spielfreude. Nach dem rockigen Auftakt wird es mit ´Lost On The Road To Eternity´ deutlich bombastischer. Die meisten Songs bringen es auf fünf bis sechs Minuten Spielzeit. Und was MAGNUM auszeichnet, ist eine gewisse Eingängigkeit – ohne wirklich “kommerziell” zu sein – bei einem gewissen musikalischen Anspruch. 

Es gibt auf dem Live-Album eine Mischung aus aktuellen Songs wie ´Monster Roars´ und- vor allem gegen Schluss – von Klassikern, wie dem am Anfang der Band-Geschichte stehenden und mit harten Riffs und Keyboards-Salven eingeleiteten ´Kingdom Of Madness´, dem kraftvollen ´Vigilante´ oder dem fantastischen, von der ganzen Halle mit intonierten, ´On A Storyteller’s Night´ und ´Sacred Hour´ (vom ´Chase The Dragon´ Album).

Die Band blieb ihrem Stil fast über ihre ganze Geschichte treu. Und Bob Catley ist ein Sänger mit einer charakteristischen, kraftvollen Stimme. Er war die zweite große Konstante neben Tony (sonst war nur Keyboarder Mark Stanway eine weitere feste Größe, der allerdings immer wieder ein- und ausstieg und hier nicht mehr präsent ist). Songs wie ´Flood´ zeigen die Bandbreite aus harten Riffs und melodischen, von Keyboards getragenen, Passagen, die die Band immer auszeichnete. ´Les Morts Dansort´ (auch von ´On A Storyteller’s Night´) kann auch im balladesken Bereich überzeugen.

Eine sehr gute Zusammenfassung des Lebenswerks einer oft etwas übersehenen Band mit eigener Handschrift und eigenem Stil. Sehr empfehlenswert.

(Ohne Wertung)

https://www.facebook.com/magnumbandpage


Pic: Magnum
(VÖ: 10.01.2025)

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