CONNY OCHS – Troubadour

Conny Ochs kehrt wieder zu seinen Wurzeln als Singer-Songwriter zurück, obwohl er natürlich seine Werke mit Scott „Wino“ Weinrich, mit den TRIALOGOS oder seine zuletzt auf Deutsch gesungenen LP ´Wahn und Sinn´ nicht vergessen lassen will.

Dennoch singt er wieder auf Englisch und gibt seiner willigen Hörerschaft einige melancholische Hymnen mit auf den künftigen Weg. Elf Kompositionen trägt er mit Gesang, Gitarre, Klavier und noch einigem mehr vor, ganz im minimalistischen Ansatz seiner frühen Scheiben.

Denn Lieder dieser Art kann Conny Ochs jederzeit und überall auf seine Weise vortragen, ob im Club oder auf einem beliebigen Festival. Diese Lieder sind zum Mithören und Mitfiebern gedacht. Solche Lieder wollen auf Tournee atmen und zum Leben erweckt werden.

Conny Ochs wollte gleichsam ein Gegenstück zur aktuellen Musikkultur bieten, seine leidenschaftlichen Lieder sollten Intimität und Atmosphäre gewähren. Gleichzeitig sollten seine Singer-Songwriter-Einflüsse als musikalische Verbeugung vor Townes van Zandt, Leonard Cohen, Elliot Smith und Dax Riggs bestehen.

Ein Song wie ´Holy Motors´ besitzt in der Tradition von Townes Van Zandt eine Country-Atmosphäre, ´Trouble Me´ hat schon beinahe eine Verwandtschaft zu Jimmy Page und bezüglich der Harmonien zu Crosby Stills & Nash. ´The Boxer´ ist ein klassisches Singer-Songwriter-Stück, ´Crow Honey´ hingegen klarer Roots Rock und Americana. Während ´Run With The Devil´ der Tradition des Blues geschuldet ist, wird ´Wasp Trap´ sogar zu einer düsteren Vorführung am Klavier.

Lieder wie ´Crazy Horse´ oder ´Crow Honey´ verschwinden allerdings nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Denn Conny Ochs ist wieder der Troubadour, der er mit seinen Alben ´Raw Love Songs´ oder ´Black Happy´ schon einmal war, aber jetzt im Lichte des dunklen Jahres 2024.

(8 Punkte)

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Pic: Pietro Bondi