Im Anschluss an ihre Welttournee der Jahre 1973 und 1974 verließ Rick Wakeman die Progressive Rock-Band YES, obwohl sie 1973 mit dem Doppel-Vinyl ´Tales From Topographic Oceans´ in Großbritannien erstmals mit Gold ausgezeichnet wurden.
Noch im Jahr 1974 veröffentlichte Rick Wakeman sein Soloalbum ´Journey To The Centre Of The Earth´. Doch auch seine ehemaligen Bandkollegen bei YES produzierten in den Jahren 1975 und 1976 jeweils eigene Soloalben.
Vorher nahmen sie allerdings noch mit ihrem neuen Keyboarder, dem Schweizer Patrick Moraz, das siebte Studioalbum auf, erst zu viert zum Proben in den “Farmyard Studios”, Buckinghamshire, dann vollzählig zu den Aufnahmen in Chris Squires Haus in New Pipers, Virginia Water.
Die von Rick Wakeman so ungeliebte Entwicklung des Vorgängers ´Tales From Topographic Oceans´ mit seinen vier 20-minütigen Epen konnten sie selbstverständlich nicht nochmals steigern, dennoch wollten sie ihre musikalischen Qualitäten mit ihrer zukünftigen Ausrichtung unter Beweis und ihre Kritiker ruhigstellen.
Die A-Seite ihres neuen Werkes füllte erneut ein 22-minütiges Epos namens ´The Gates Of Delirium´, das sich aber nicht wie zuvor mit übersinnlichen Berührungen beschäftigte, sondern zwischenmenschliche Kämpfe abhandelte. ´The Gates Of Delirium´ sollte sinnbildlich als ein Kriegslied mit der Hoffnung auf Frieden stehen, basierend auf Leo Tolstois “Krieg und Frieden” und dem Schrecken des Vietnamkriegs.
Sänger Jon Anderson präsentierte der Band abschnittsweise seine Ideen hierzu, die sie entsprechend martialisch entwickelte und glorreich ausarbeitete. Melodie auf Melodie, rhythmisch und polyrhythmisch, hypnotisch und avantgardistisch, sphärisch und hymnisch – YES verwandelten chaotisches Metall in pures Gold. Keyboarder Patrick Moraz und Gitarrist Steve Howe beflügelten sich auf diesem Werk in einmaliger Art und Weise gegenseitig zu Höchstleistungen.
Die B-Seite des Werke fand sich hingegen ausgelassen im Jazz-Fusion von ´Sound Chaser´ und im Soft Rock von ´To Be Over´ wieder; erstere Komposition mit Patrick Moraz’ jazzigen Keyboards und Steve Howes Flamenco-E-Gitarre, zweitere mit einer Sechzigerjahre Melodie von Steve Howe und einem wunderbaren Gesang von Jon Anderson.
Die Produktion für ´Relayer´ schuf Eddie Offord in einem von ihm eigens in Chris Squires Haus eingerichteten Studio mit einer mobilen 24-Spur-Maschine, das einladende, majestätische Cover-Artwork ein weiteres, inoffizielles Bandmitglied, ihr Visual Designer Roger Dean.
Nach der Veröffentlichung von ´Relayer´ gingen YES auf ihre ausgedehnteste Tournee der Siebzigerjahre und spielten von Herbst 1974 bis zum Sommer 1976 fast 150 Shows.
Aktuell erscheint ´Relayer´ in der “Rhino High Fidelity”-Serie.
Denn auch “Rhino Records” stellen sich der Herausforderung, unter “Rhino High Fidelity” eine Premium-Vinyl-Serie anzubieten, die klassische Alben mit einer hochwertigen Verpackung (Hochglanzcover und „Tip-on“-Hüllen) sowie einem hervorragenden Klang (Kevin Gray schneidet die Lacke und “Optimal” presst die 180g-Vinylplatten) in limitierter Auflage an Mann und Frau bringen will.
Dementsprechend wurde auch die limitierte 5.000er Auflage von ´Relayer´ durch Kevin Gray von den analogen Original-Mastertapes geschnitten – und ihr makelloser Klang ist gegenüber vorhergehenden Pressungen ausgewogener und nicht mehr derart höhenlastig wie die Originalpressung.
(Klassiker)
Jon Anderson – Gesang
Steve Howe – Gitarren
Chris Squire – Bassgitarre
Patrick Moraz – Keyboards
Alan White – Schlagzeug