THE MADRIGAL PROJECT – 11th Hour
2024 (Dodsongs Records/Just For Kicks Music) - Stil: Prog Rock
Bereits 1977 gründete Kevin Dodson mit einem Jugendfreund die Formation MADRIGAL und konnte in jeder Dekade hernach die jeweils nicht zu ignorierenden Werke ´Waiting…´ (1988) und ´On My Hands´ (1996) produzieren.
Mittlerweile sind beinahe drei Dekaden vergangen und Kevin Dodson kann sich nach all den Jahren seinen langgehegten Traum verwirklichen, ein weiteres Werk, nunmehr unter THE MADRIGAL PROJECT zu veröffentlichen.
´11th Hour´ ist ein 74-minütiger Progressive Rock-Festakt, den Kevin Dodson (Schlagzeug, Gitarren, Keyboards, Bass, Gesang) und Charles Swanson (Saxophon, Flöte) mit ihren neuen Mitstreitern John Van Houdt (Bass, Gitarren, Gesang) und Harry Fix (Keyboards, Gesang) einspielen konnten.
Darüber hinaus baten sie sogar solch illustre Gäste wie Keyboarder Adam Holzman (Miles Davis, Steven Wilson), Bassist Billy Sherwood (YES, ASIA), Gitarrist Michael Lewis (Jon Anderson, Jean-Luc Ponty), Keyboarder Oliver Wakeman (YES, THE STRAWBS) und Gitarristin Jane Getter (Jane Getter Premonition) ins Studio.
Musikalisch bewegen sich THE MADRIGAL PROJECT im schweren und sinfonischen Progressive Rock, der sich recht eigenständig in den neun Kompositionen entfaltet. Allerdings lassen die Lieder, mit wenigen Ausnahmen, auch die großen melodischen Hooklines vermissen, sie geben ihre Refrains zwischendurch meist schlicht und kurzweilig zum Besten.
Dennoch sollten Liebhaber von YES, VAN DER GRAAF GENERATOR, GENTLE GIANT und JETHRO TULL sowie von IZZ und GLASS HAMMER ihre Freude an THE MADRIGAL PROJECT haben.
Bereits ´Maude Frantic´ wuchert mit komplexen Strukturen und unbeschwerten Taktarten, während ´Canvas´ das Songmaterial langsam zu seinem ersten Höhepunkt führt.
Ein Song wie ´A Question Of Wait And Matter´ besitzt sogar einen Hauch von Canterbury, ´I’m No One´ den Geist der Siebzigerjahre mit entsprechenden Synthesizern und ´Breaking August´ die gewisse elektronische Unterfütterung sowie einen Medieval-Baroque-Abschnitt.
Der 10-minütige Titelsong ´11th Hour´ reiht sich in die Glanzlichter des Werkes ein, bis das abschließende, 12-minütige Epos ´Boat Five´ die gesamte Grandiosität von THE MADRIGAL PROJECT zusammenführt und auf den Punkt bringt.
Auf seine ganz spezielle Weise ist THE MADRIGAL PROJECT unverschämt gut.
(Big 8 Points)