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KLAUS SCHULZE – 101, Milky Way

2024 (SPV Recordings) - Stil: Elektronische Musik

Zwei Jahre nachdem Klaus Schulze infolge einer langen Krankheit dennoch urplötzlich starb und uns mit ´Deus Arrakis´ ein letztes irdisches Vermächtnis schenkte, darf sich aus seinem Nachlass ein weiteres Werk in seine immense Diskografie einreihen.

Der gebürtige Berliner sollte im Jahre 2008 die Filmmusik für eine Dokumentation über einen Computerhacker komponieren, es war die Zeit seiner Alben ´Farscape´ und ´Rheingold´ sowie von ´Come Quietly´ mit Lisa Gerrard, doch allein kurze Sequenzen fanden letztlich im Hintergrund des Films ihre Berücksichtigung.

Anderthalb Dekaden später wird das Gesamtwerk dieser Produktion, wird der Schatz aus Klaus Schulzes musikalischem Vermächtnis endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Pionier der elektronischen Musik veröffentlicht somit posthum ein Album namens ´101, Milky Way´ mit fünf Kompositionen, von denen drei geradezu episch ausgefallen sind.

Das 15-minütige ´Infinity´ geht als erstes Epos voran, besitzt diese prägnanten Synthesizer-Klänge á la Klaus Schulze mit schlichten Akkordfolgen. Doch ein spaciges Fiepen und weitere Effekte sorgen für die notwendige Spannung sowie ein fortwährendes Aufhorchen. Zwischendurch kehrt beinahe Ruhe ein, Stimmen und Geige treten hinzu, ehe die Melodiefolge und Effekte zurückkehren.

Dagegen ist ´Alpha´ innerhalb von fünf Minuten sanfter in seinem Fluss und von hellem Klange. Diese Komposition scheint eher zum Träumen geeignet.

Das 32-minütige ´Multi´ überschreitet allerdings hernach vollständig jegliche Grenzen und schwebt durch das All. Immer wieder kommt es zu Begegnungen mit zischenden und spacigen Lauten. Vor dem letzten Drittel erhöht sich sogar der rhythmische Puls der keinesfalls mehr starren Bewegungen.

Das 8-minütige ´Meta´ taucht durch den puren Schönklang, bevor sich auch hier hüpfende Gesellschaft im Space anschließt. Das finale Epos ist das 18-minütige ´Uni´, das sich abermals aus der träumerischen und sanften Stimmung über härtere Rhythmus-Bewegungen bis zum ausklingenden Schweigen entwickelt. Die zwischendurch mithüpfende Gesellschaft aus dem Universum ist dabei noch lebhafter und zutraulicher.

Womöglich liegt es aber an der Grundstruktur als angedachte Filmmusik, dass sich die einzelnen Kompositionen nicht ausreichend voneinander abgrenzen und insbesondere eigene Herausstellungsmerkmale entwickeln. Die Hoffnung ruht von nun an auf weitaus größeren Schätzen aus dem “Valhalla” von Klaus Schulze.

Für Liebhaber: 8,5 Punkte.

Favorites: ´Infinity´, ´Multi´.

https://www.facebook.com/OfficialKlausSchulze


Pics: SPV Recordings

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