Es war ein langer und steiniger Weg bis Bassist Ian Hill, Gitarrist K. K. Downing, Sänger Rob Halford, Schlagzeuger John Hinch und Gitarrist Glenn Tipton mit dem BLACK SABBATH-Produzenten Rodger Bain im Juni und Juli 1974 in das Studio gehen konnten, um ihr Debütalbum ´Rocka Rolla´ aufzunehmen.
Gegründet wurde die Band bereits 1969 von Sänger Al Atkins und Bassist Brian „Bruno“ Stapenhill, gemeinsam mit Gitarrist John Perry und Schlagzeuger John „Fezza“ Partridge. Bruno Stapenhill leitete auch den künftigen Bandnamen JUDAS PRIEST aus dem Bob Dylan-Song ´The Ballad Of Frankie Lee And Judas Priest´ ab. Diese junge Bandformation bekam sogar einen Plattenvertrag über drei Alben, doch das Label ging pleite und Al Atkins löste die Gruppe 1970 auf.
Noch im selben Jahr schloss sich Al Atkins einer anderen Gruppe mit den Bandmitgliedern K. K. Downing und Ian Hill an, die fortan unter dem zwischenzeitlich verwaisten Bandnamen JUDAS PRIEST firmieren wollte. Sie wechselten zum Management des BLACK SABBATH-Gitarristen Tony Iommi, “Iommi Management Agency”, und schrieben erste Originale wie ´Never Satisfied´, ´Winter´ und ´Caviar And Meths´.
Da Al Atkins jedoch vordringlich eine Familie ernähren musste, verließ er im Mai 1973 die Gruppe. Sie rekrutierten den Bruder von Ian Hills Freundin als Sänger sowie dessen Schlagzeuger bei der Band HIROSHIMA. Mit Rob Halford und John Hinch spielten JUDAS PRIEST noch im gleichen Monat ihre erste Show. Da ihnen ihre künftige Plattenfirma “Gull” ein fünftes Bandmitglied empfahl, nahmen sie noch Glenn Tipton von THE FLYING HAT BAND als zweiten Leadgitarristen auf.
Im Studio mussten JUDAS PRIEST jedoch mit zahlreichen technischen Problemen kämpfen, gleichwohl spielten sie ihr erstes Album live im Studio ein. Die Songbeiträge ´Tyrant´, ´Epitaph´ und ´Ripper´ von Glenn Tipton lehnte Produzent Rodger Bain ebenso ab wie ihren Konzertstandard ´Whiskey Woman´. Letzterer entwickelte sich auf dem Nachfolgealbum zum Song ´Victim Of Changes´ und auch die drei Lieder von Glenn Tipton feierten dort noch ihren Einstand.
Am 6. September 1974 ließen “Gull Records” endlich ´Rocka Rolla´ auf die Menschheit los und JUDAS PRIEST absolvierten ihre erste internationale Tournee, durch Deutschland, Niederlande, Norwegen und Dänemark.
Aktuell erscheint ´Rocka Rolla´ als 50th Anniversary Edition erstmals remixed und remastered. Es ist die erste von der Band endgültig abgesegnete Version des Albums.
Denn die Gruppe hatte beim Mischen und Mastern ihres Debüts kein Mitspracherecht und war von dessen Klang völlig enttäuscht. „Ich habe die Platte genommen, die Nadel aufgelegt und mich zurückgelehnt. Und dann bin ich langsam in mich zusammengefallen. Ich war so enttäuscht davon, wie es klang. Wir alle waren enttäuscht,” so Rob Halford in seiner Erinnerung an die Veröffentlichung im Jahre 1974.
Nach fünf Dekaden entschied sich ihr altes Label die Rechte zu verkaufen, so dass sie sich die Chance nicht entgehen lassen wollten, den Klang von ´Rocka Rolla´ zu verbessern. Die originalen Mehrspurbänder wurden restauriert und von Tom Allom, der die Achtzigerjahre-Klassiker wie ´British Steel´ oder ´Screaming For Vengeance´ für JUDAS PRIEST produzierte, remixed und remastered.
Für Tom Allom war diese Aufgabe natürlich eine heikle Angelegenheit, denn die Die-Hard-JUDAS PRIEST-Anhängerschaft kennt jeden Ton und jeden staubigen Trommelwirbel seit leidenschaftlichen 50 Jahren.
Selbstverständlich sind die Originalspuren unverändert weiterhin im Spiel, nur junge Ohren werden sich nunmehr besser in den alten Klang dieser Scheibe einfinden. Denn Tom Allom hat es tatsächlich geschafft, die Siebzigerjahre-Aufnahme etwas in Richtung Achtzigerjahre zu verschieben. Der Sound ist ausgewogener, das Schlagzeug erhält ebenso wie die Gitarren mehr Raum, während dem Gesang nur bei Bedarf etwas mehr Präsenz zugestanden wird. Die einzelnen Lieder sind zudem in voller Aufnahmelänge ohne jegliche Ausblendung zu bewundern.
Da kein Remix und Remaster als Ersatz für das Original herhalten sollte, ist auch die 50th Anniversary Edition von ´Rocka Rolla´ einfach eine mehr als willkommene, absolut großartige Neu-Ausgabe.
“At last! This! The first Judas Priest album can be listened to
and enjoyed in the way it was always intended to be!”
K. K. Downing
´Rocka Rolla´ bildet den Grundstock von einer der größten Heavy Metal-Bands aller Zeiten. Mit ihrer ersten Songsammlung legen JUDAS PRIEST bereits alles auf das Silbertablett, das die Welt im Namen des Heavy Metal übermannen wird. Sogar ein schnittiges Instrumentalstück können sie in den letzten zwei Minuten ihrer Debütschau präsentieren, obwohl dieser Song für die Produktion tragischerweise um zwölf Minuten gekürzt wurde.
Doch JUDAS PRIEST singen zu Beginn erst einmal einen Lobpreis auf die Musik (´One For The Road´). Schließlich haben sie äußerst vielschichtige Kompositionen dabei: Hardrock (´Rocka Rolla´), bluesigen Glam Rock/Metal mit Mundharmonika (´Cheater), tatsächlich basieren viele der Songs auf bluesigem Hardrock/Heavy Metal, und sogar schleppenden Prog Metal (dreiteilige ´Winter´-Suite), obendrein klassischen Heavy Metal (´Never Satisfied´), Epic Metal (´Run Of The Mill´) mit mächtigen Halford-Schreien (“I can’t go on…”) und klassisches Schwermetall aus Birmingham (´Dying To Meet You´). Metal-Herz, was willst du mehr?
“One small step for metal, one giant leap for metalkind –
a lifelong metal journey began with these songs.
This album lit the eternal metal flame.”
Rob Halford
https://www.facebook.com/OfficialJudasPriest