NEW SKELETAL FACES – Until The Night
2024 (Peaceville) - Stil: Death Rock
Düster und alptraumhaft beginnt das Trio mit dem Opener ´Disexist´. Der Rhythmus erinnert wie das Coverartwork des Albums ein wenig an die frühen CHRISTIAN DEATH (als Rozz Williams noch das düstere Zepter schwang). Allerdings sind die NEW SKELETAL FACES deutlich metallischer und mit dem klagenden und heiseren Gesang von Errol Fritz fast schon in Black Metal-Gefilden. Und der Song nimmt mit zunehmender Spieldauer (noch) an Dramatik zu. Der Titelsong beginnt mit harten, komplizierten Rhythmen und ist eine nervöse Tour de Force zwischen Gothic und Rock’n’Roll. Es ist schon erstaunlich, welche Stimmungen die Band mit der klassischen Trio-Besetzung aus Drums, Bass und Gitarre rüberbringen kann. Keyboards werden meist nicht benötigt, um die düsteren Stimmungen umzusetzen. ´Wombs´ ist ein weiteres Stück Alptraum, das langsam und gefräßig ins Hirn eindringt. ´Zeitgeist Suicide´ schließt an die dunkle Güte des vorherigen Titels an. ´Pagan War´ lässt einen musikalisch in den Krieg ziehen und ich fühle mich wie auf dem Schlachtfeld. In Furcht, aber fasziniert.
In seiner gesanglichen Konsequenz erinnert Errol Fitz an Uraltkreischer wie Tim Baker von CIRITH UNGOL und Black Metaller. Das gefällt mir und verstärkt die schon wirklich sehr gute Musik der Newcomer zusätzlich. Mit ´Raise The Dead´ gibt es auch ein gelungenes BATHORY-Cover, vom legendären Debüt. Insgesamt ist ´Until The Night´ in seiner düsteren, brutalen Konsequenz hervorragend. Originelle Band, die sich nicht nur auf Vorbilder verlässt, sondern hier sofort selbst furchterregende neue Akzente setzt.
(8,5 Punkte)