VULCANO – Bloody Vengeance

Hardrock war in Brasilien in den 70ern nicht gerade sonderlich populär, aber zu Beginn der 80er begann politisch der Wind des Wandels zu wehen, denn die schlechte wirtschaftliche Lage und die Unzufriedenheit der Bevölkerung zwangen das damalige Militär-Regime einige seiner Einschränkungen für die Bürgerrechte aufzuheben.

Parallel dazu entwickelte sich eine neue Bandkultur und Szene, und mit der Gründung von VULCANO 1981 in Santos, Sao Paulo stieg schließlich die erste Extrem-Metal-Band in Brasilien empor, womöglich sogar die erste dieser Art in Südamerika überhaupt.

Ihr Debüt ´Bloody Vengeance´ von 1986 war für die damalige Zeit zweifelsohne richtungsweisend, und basierend auf den wenigen frühen Extrem-Metal-Größen wie BATHORY, VENOM oder HELLHAMMER lieferten die Brasilianer rund 25 Minuten lang absolut abscheuliche Sounds ohne allzu große Schwachstellen ab, wobei das Album mehr apoplektische Aggression in seine Laufzeit bringt, als manche Thrash-Werke mit doppelt so langer Spieldauer.

Schon der Opener ´Dominios Of Death´ ist ein halldurchtränkter Blackened Thrash Metal-Sprint ohnegleichen, die Riffs sind einfach, aber eingängig und werden mit einer ungeheuren Überschwänglichkeit gespielt, während die Snare-Drum Schläge loslässt, die Menschen normalerweise lebenslange Haftstrafen einbringt.

´Spirits Of Evil´ und ´Ready To Explode´ sind dann sogar die sicherlich frühesten Beispiele für Blastbeats im Metal und stürmen voller Wut, während die Gitarre durchweg zügellose Riffs entfesselt.

´Bloody Venegeance´ hat jedenfalls durch und durch ein stinkendes Herz und eine stinkende Seele, und es ist in etwa so, als würde man sich beim Hören des Albums in eine blutige Rache verlieben.

Niedrige Produktionswerte, thrashige Riffs, groovige Abschnitte und revolutionäre Blastbeats zeichnen hier vorwiegend das Bild und erschufen eine weitere Ästhetik an metallischen Extremen.

VULCANO haben jedenfalls vor rund 40 Jahren mit ´Bloody Vengeance´ ein durchaus bemerkenswertes Stück Metal-Geschichte geschrieben. „High Roller Records“ haben nun die ersten drei Studioalben sowohl als CD als auch in limitierter Vinylauflage wiederveröffentlicht.

(8,5 Punkte)

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