Mit MYSTERY BLUE gibt es wieder einmal deftigen Metal aus dem Nachbarland Frankreich. Die 50-minütige Metalschlacht beginnt mit dem Opener ´End Of The World´ heftig mit schrillen Vocals von Frontfrau Nathalie Geyer und vielen Riffs und Breaks.
Schon in den 80er-Jahren gab es von der 1982 in Straßburg gegründeten Band zwei Veröffentlichungen. Von dieser Besetzung ist nur noch Gitarrist Frenzy Philippon übriggeblieben. Nach 12-jähriger Pause kam die Band 1998 mit dem Album ´Spirit Of A Song´ zurück. Beim Album ´Metal Slaves´ aus dem Jahre 2003 waren Nathalie und auch der heutige Drummer Vince Koehler schon dabei. Seitdem gab es regelmäßige Veröffentlichungen, zuletzt 2019 das Album ´8RED´. Auch jetzt sind mit Erik Lothaire an der Gitarre und Julien “Ted” Weibel am Bass wieder neue Musiker dabei.
Der Titelsong schwingt zwischen melodischen Parts und Power Metal-Passagen hin und her. Erinnert an US Metal-Größen der Vergangenheit und kann die Aufmerksamkeit der Hörerin / des Hörers durch die Abwechslung und den dramatischen Aufbau gut gewinnen. Der Gesang von Nathalie klingt auch hier etwas gepresst und mag wahrscheinlich nicht jede/jeden überzeugen.
Beim folgenden schnelleren ´Human Again´ passt das vokalmäßig besser, wenn einen die schrillen Schreie nicht stören. Irgendwie zündet der Song aber nicht so richtig. Die folgenden Songs ´Pandemic Metal Virus´ und ´Rebel At Heart´ haben klarere Hooks, die schnell im Gedächtnis bleiben und sind dadurch kompakter. ´Undertakers´ mit männlicher Background-Unterstützung klingt wie ACCEPT in den 80er-Jahren. ´Skulls From Hell´ ist ein speediger, kurzer Nackenbrecher.
´Where Metal Rules´ beginnt dagegen mit Klavierintro, wird aber auch schnell zum stampfigen Metalkracher. Gegen Ende gibt es doch die eine oder andere Wiederholung und mit ´Forever Hand In Hand´ eine Halbballade, wo sich Nathalie ganz gut schlägt. Ganz zum Schluss kommt dann wirklich mit ´Restless And Wild´ ein ACCEPT-Cover. Da passt der Gesang recht gut, denn der gute alte Udo war ja jetzt auch kein melodischer Vorsänger. Ansonsten aber ist das Cover aus meiner Sicht eher unnötig.
Die Musik und insbesondere der Gesang werden wahrscheinlich nicht bei allen Schwermetallerinnen und -metallern auf vollständige Zustimmung und freudiges Bangen treffen. Dafür kann die Band, zumindest teilweise, gerade durch den Gesang ein paar eigene Spuren hinterlassen. Einfach selbst von der französischen Band ein musikalisches Bild zu machen, ist meine Empfehlung.
(7,25 Punkte)
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(VÖ: 06.12.2024)