Seit 1981 veröffentlicht Bassist und Komponist Joe Fonda unter seinem eigenen Namen Musikgeschichte. Obwohl er auch als Sideman mit Anthony Braxton, Gebhard Ullmann oder Michael Musillami gearbeitet und sich eine gewisse Popularität mit THE NU BAND, CONFERENCE CALL oder dem FAB TRIO erarbeitet hat, so sind es doch seine Alben ´Bottoms Out´ (1995), ´Live At The Bunker (2000) oder ´Distance´ (2001), die im Gedächtnis bleiben.
Mit seinem neuesten Werk, das als JOE FONDA QUARTET eingespielt wurde, zieht er den Hut vor einem seiner Vorbilder, dem Trompeter Wadada Leo Smith.
Die Kompositionen und Improvisationen sind in der Regel sogar auf gemeinsame Erlebnisse oder Begegnungen zurückzuführen. ´We Need Members Opus #4´ bezieht sich auf ihre erste Begegnung. ´Eyes On The Horizon Opus #3´ spiegelt den gewonnenen Eindruck von der Persönlichkeit des Musikers Wadada Leo Smith wider. ´Bright Light Opus #5´ drückt die persönliche Liebe von Wadada Leo Smith an der Erhellung aus und ´Like No Other´ ist eine Widmung an ihren gemeinsamen Freund, den verstorbenen Bobby Naughton.
Bei der Zusammensetzung des Quartetts konnte Joe Fonda nicht nur auf Kollegen setzen, die mit der Musik von Wadada Leo Smith vertraut sind, und die japanische Pianistin und Komponistin Satoko Fujii sowie den italienischen Schlagzeuger Tiziano Tononi gewinnen, sondern Wadada Leo Smith selbst.
Joe Fonda hatte seit den Achtzigerjahren nicht mehr mit Wadada Leo Smith gespielt, doch er war seither immer eine große Inspiration für ihn. Dementsprechend aufgeregt zeigt Joe Fonda seine Stärken bei einem Bass-Solo in ´We Need Members Opus #4´, Satoko Fujii ihre Künste am Piano solistisch in ´Eyes On The Horizon Opus #3´ und Schlagzeuger Tiziano Tononi in ´Listen To Dr. Cornell West´. Wadada Leo Smith geizt mit seiner Brillanz an der Trompete zu keiner Sekunde, erst recht nicht in ´Bright Light Opus #5´.
(8 Punkte)
https://joefondaquarte.bandcamp.com/album/eyes-on-the-horizon
Pic: David Apuzzo Stills