THE BELAIR LIP BOMBS – Lush Life
2023/2024 (Third Man Records) - Stil: Alternative Rock/Post Punk/Garage Rock
Das Debütalbum der australischen Alternative/Garage Punk Rocker THE BELAIR LIP BOMBS vom letzten Jahr wurde nun erstmals von Jack Whites „Third Man Records“ auch auf Vinyl veröffentlicht. Das Quartett aus Melbourne präsentiert auf seinem Erstlingswerk energiegeladenen Power Pop und ein Songwriting, das gleichzeitig mit einem köstlichen Hauch von Melancholie durchzogen ist.
Die vier Australier verzücken hier jedenfalls mit einem Sound, der mitten im Vergnügungszentrum zuschlagen soll und auf einer soliden Plattensammlung basiert, die zweifellos von TALKING HEADS, DEVO, THE STROKES, SLEATER-KINNEY, über THE BREEDERS bis hin zu PAVEMENT reicht.
Vom klirrenden, schwungvollen Opener ´Say My Name´ bis zum kantigen, punkigen ´Gimme Gimme´ oder der aufsteigenden Zerbrechlichkeit von ´Stay Or Go´ liefern THE BELAIR LIP BOMBS hier ein New Wave-/Post Punk-Feuerwerk ohnegleichen ab, prall an aufsteigenden Refrains und unauslöschlichen Melodien.
THE BELAIR LIP BOMBS springen dabei hauptsächlich zwischen zwei Modi hin und her, nämlich einem eher distanzierten, coolen Klangbild und einer berauschenden, überstürzten Euphorie. ´Look The Part´ beispielsweise baut eine derartige Spannung auf, und die Momente der Zurückhaltung verleihen dem mitreißenden und ungezügelten Song eine ungeheure Kraft.
Frontfrau Maisie Everett beschert über das gesamte Album hinweg fesselndes Geschichtenerzählen mit lyrischen Inhalten, die sich zwischen der Sehnsucht und noch weit dunkleren Themen bewegen, besonders eindringlich dargeboten in ´Things That You Did´.
Auch ´World Is The One´ und ´Easy On The Heart´ beweisen diese Vielseitigkeit und sind etwas zurückhaltender und melancholischer.
´Lush Life´ gehört zu der Art von druckvollen, mit mannigfachen Hooks beladenen Rockalben, die heutzutage kaum noch zu finden sind, ungeheuer geradlinig im Sound und mit einem einzigartigen Händchen für das Schreiben von mitreißenden Ohrwürmern. Bravo!
(8,5 Punkte)
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Pic: Ian Laidlaw