DIAMONDS HADDER – Beyond The Breakers
2024 (No Remorse Records) - Stil: Classic Hard Rock / Metal
Der Wind weht, es regnet, Kirchenglocken läuten. Nein, hier gibt es kein Remake von “Black Sabbath”. John Evermore ist der Kopf und Sänger hinter DIAMONDS HADDER. Und er hat eine sehr charakteristische, powervolle Stimme, die irgendwo zwischen Ronnie James Dio und David Coverdale liegt. Nicht in dieser Oberklasse, aber mein Geschmack wird ordentlich getroffen. Und er hat hier sieben Songs mit über 55 Minuten Spielzeit veröffentlicht. Zwischen Metal und klassischem Hard Rock mit progressiven Anleihen. Digital ist sein Album schon länger erhältlich, hier kommen jetzt die physischen Varianten.
Schon der Opener ´Ballad Of The Dead Rabbit´ überzeugt über sieben Minuten mit viel Bombast, Drama und klassischem Hard Rock-Parts und erinnert an RAINBOW und die BLACK SABBATH der Ronnie James Dio-Ära. Chöre unterstützen immer wieder das Dramatische in den Songs. Johns faszinierende Stimme zieht einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich, aber auch der musikalische Background und der Songaufbau können überzeugen. ´Rivers End´ mit Klaviereinstieg geht in die gleiche Richtung: Orientierung an Klassikern der späten 70er-Jahre und der frühen 80er. Die Musik berührt einen gleich emotional, hat hier speziell aber auch ein paar Längen. ´Long Is The Road´ ist noch einmal deutlich härter und kompakter und stärker metalorientiert, wie der zweite Teil der Veröffentlichung.
Denn mit dem überlangen Doppelpack gegen Schluss wird es episch. Mit ´Master Of Illusion´ werden dann die elf Minuten überschritten. Und der Sound geht immer stärker von den späten 70ern zu den Metalklassikern der 80er Jahre, wo Bands wie SAVATAGE, VIRGIN STEELE, WARLORD oder FATES WARNING die Chefs im Ring waren. Sehr komplex, progressiv, aber auch sehr spannend und mit düsteren Lyrics. ´Evermore´ setzt mit über 14 Minuten Länge noch etwas Komplexität und Epik oben drauf, verliert sich aber auch etwas in den vielen Strukturen.
Irgendwie sind John Evermore und sein Projekt DIAMONDS HADDER ziemlich cool, obwohl gnadenlos retro und stark von vielen Bands und vor allem vom guten alten Ronnie James Dio beeinflusst. Aber vom Besten und den Besten. Und John und seine Band klingen in den stärksten Momenten selbst wie ein Klassiker. Das ist schon bemerkenswert.
(8,5 Punkte)
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(VÖ: 22.11.2024)