TUNGSTEN – The Grand Inferno
2024 (Reigning Phoenix Music) – Stil: Symphonic Folk Metal / Industrial Metal
´Blood Of The Kings´ heißt der Opener. Da kommen natürlich gleich ein paar Assoziationen auf. Von „Vikings“ ist auch die Rede. Klar, das ist klassischer True Metal mit einigen Power- und Progressive-Elementen, der mit Mike Andersson einen Metal Shouter hat, der mit seinen eher hohen melodischen Vocals zu dieser Musik perfekt passt, und mit schnellen Solo-Einlagen von Gitarrist Nick Johansson erfreut (einer von drei „Johanssons“, tatsächlich sind Nick und Karl die Söhne von Anders Johansson).
Der gute Opener ist aber musikalisch eher die Ausnahme. Bei ´Lullaby´ gibt es dann skandinavische Folk-Elemente, die entfernt ein wenig an SKYCLAD erinnern. Der eher hymnenhafte Titelsong kann durch eine gute Melodieführung überzeugen. Bei ´Falling Apart´ und ´Vantablack´ gibt es Progressive und Industrial Metal –Elemente mit growligem Gesang bei ersterem und “Turntable-Einsatz” bei Nummer zwei. Okay.
Ja, ganz schön viel, was in den ersten Songs auf die Hörerin / den Hörer zukommt. Das spricht für die Variabilität der Band, macht die Identifizierung eines Markenkerns aber auch etwas schwieriger. Denn ´Walborg´ setzt wieder auf Folk-Metal-Elemente mit einem Refrain im Kinder-Reim-Stil. Jetzt bin ich insgesamt nicht so der Folk Metal-Versteher (mit wenigen Ausnahmen, wie der oben genannten Band mit “S”), weshalb ich lieber auf die klarer instrumentierten Songs setze, wie bei ´Sound Of A Violin´ oder das abschließende ´Angel Eyes´, wo die Folk- und Industrial-Elemente eher im progressiven Metal-Rahmen ablaufen, ähnlich wie beim Opener.
Für mich wollen TUNGSTEN auf ihrem vierten Album zu viel auf einmal, es scheint aber das Bandverständnis zu sein, alle möglichen Stile abwechselnd zum Besten zu geben. Technisch und gesanglich ist die Band auf einem hohen Niveau, auch die Produktion stimmt. Aber ein gewisser Hang zur „Überambition“ (kein schönes Wort) ist schon erkennbar. Aber bitte selbst antesten.
(7 Punkte)