GREY ATTACK – Back To Greysland
2024 (Metalapolis) - Stil: Heavy Rock / Heavy Metal
Die Heavy Rock/Metal Band aus Aachen startet hier mit ihrem vierten Album. Im Mittelpunkt steht Hauptprotagonist Grey Charlez an der Gitarre, der aber auch insbesondere mit seinem Gesang viele charakteristische Merkmale in den Songs setzen kann. Der Opener ´Back To Greysland´ klingt mal nicht so retro wie die meisten Bands in diesem Sujet derzeit klingen. Nein, es klingt irgendwie modern, ohne am Zeitgeist (der ist ja gerade auch “Retro” Hard Rock und Metal) ausgerichtet zu sein. Das hängt am schon genannten eher untypischen Gesang von Grey, der nicht die gängigen Klischees bedient. Sehr eingängig ist die Musik dazu. Das liegt am Stilmerkmal “Häufiges Wiederholen des Refrains”. Aber nicht so häufig, dass das enervierend wäre. Das nachfolgende ´Soldiers´ ist deutlich düsterer, dem Titel entsprechend. Es gibt mehr Metal im Rhythmus, ohne dass sich die Band komplett in den festen Heavy Metal-Rahmen begeben würde. Es liegt immer auch etwas Leichtes in den Melodien.
Bei ´You Turn Me On´ zeigen Geschwindigkeit und Melodieführung ein paar Parallelen zu dem schon Gehörten. Es fehlt etwas der Kick. Da kann das ins Rockige gehende ´We Want It All´ wieder mehr überzeugen. ´Story Of You´ variiert zunächst mit Streichern und Klavier, allerdings nur am Anfang, dann klingt der Song etwas zu sehr auf Sicherheit und Routine gebürstet. Nicht jeder Song ist ein potenzieller Gewinner. Spätestens mit dem Doppelpack ´The Mountain´ und ´The Fire´ finden GREY ATTACK aber wieder in die Erfolgsspur zurück, haben wieder die notwendige Power und Dramatik, um die Hörerin / den Hörer zu beeindrucken. Mit ´This Light´ verabschiedet sich die Platte mit den gleichen Merkmalen, wie sie begonnen hat: eingängig und dynamisch.
Die Band versucht von Anfang an, ihren eigenen Sound in der Schnittmenge von Rock, Metal und Alternative Rock zu finden. Das ist lobenswert und gelingt bei den meisten, oft längeren Songs auch ziemlich gut. Nicht immer springt dabei aber auch der entscheidende Funke über. Teilweise sind die insgesamt auch immerhin zwölf Songs in Melodieführung und im Songaufbau, insbesondere im Hinblick auf die Refrains, etwas ähnlich. Das kann zu kleinen Abnutzungserscheinungen über die ganze Länge beim Musikkonsumenten führen. Trotzdem insgesamt interessante Band, die ihren eigenen Weg sucht und meist auch findet. Und sehr international – im positiven Sinne – klingt.
(7,75 Punkte)
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(VÖ: 15.11.2024)