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ALBERT KING – Live Wire/Blues Power

1968/2024 (Concord/Craft Recordings) – Stil: Blues

Albert King gehört zu den großen Blues-Gitarristen. Ohne ihn gäbe es keinen Jimi Hendrix, keinen Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan oder Gary Moore in der uns bekannten Art und Weise.

Sein weltweiter Ruf ist insbesondere auf sein 1967er Album ´Born Under A Bad Sign´ zurückzuführen. Dabei war das Album schlicht eine Sammlung seiner bei “Stax Records” veröffentlichten Kult-Singles, mit einer traditionellen, aber zeitgemäß frischen Produktion, die zur Massentauglichkeit mit einem R&B-Touch bedacht wurde.

In der Folge erhielt Albert King viele Offerten für gut bezahlte Live-Auftritte. Der Konzertpromoter Bill Graham bot ihm 1968 für drei Auftritte im berühmten “Fillmore Auditorium” in San Francisco sage und schreibe 1.600 Dollar. An zwei dieser Abende spielten sogar obendrein THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE, JOHN MAYALL´S BLUESBREAKERS und SOFT MACHINE.

Von diesen Albert King-Auftritten veröffentlichten “Stax Records” das berühmte Live-Album ´Live Wire/Blues Power´. Überbleibsel erschienen später auf den Alben ´Wednesday Night In San Francisco´ und ´Thursday Night In San Francisco´.

Im “Fillmore Auditorium” ist Albert King in bestechender Form. Er heizt die Stimmung im Publikum regelrecht an und wenn er zu seinen Solo-Darbietungen ansetzt, scheint er jede Note bis aufs Äußerste auszureizen. Sein Gesang ist nicht das entscheidende, er feuert jeden einzelnen Ton seiner Gitarre intensiv in das Publikum.

Von Beginn an zieht er die Menge mit seinen vier Mitmusikern in seinen Bann. Angefangen bei der Adaption von ´Watermelon Man´, einer Melodie des Jazzpianisten Herbie Hancock, über ´Blues Power´, samt seinen Gesprächen mit dem Publikum und einem langen, durchdringenden Gitarrensolo, sowie dem Austoben im Rock ’n’ Rolligen Instrumentalstück ´Night Stomp´.

Albert King scheint sich geradezu im klagenden Spiel seines bedeutenden Stückes ´Blues At Sunrise´ zu suhlen und steigert sich im wilden sowie heiseren Blues von ´Please Love Me´, bis die gesamte Gruppe nochmals ein kraftvolles und R&B gespicktes ´Look Out´ von der Bühne in die Nacht schickt.

Das lebhafte Publikum jubelt einem herausragenden Auftritt zu, der bei dieser Aufzeichnung leider viel zu schnell vorüberzieht, obwohl er gleichwohl als eine perfekte und geschichtsträchtige Aufnahme in die Annalen eingeht. ´Live Wire/Blues Power´ ist Blues-Unterhaltung in Perfektion.

(Klassiker)

 

Aktuell wird ´Live Wire/Blues Power´ in der neuen, von „Craft Recordings“ und „Acoustic Sounds“ aus der Taufe gehobenen „Bluesville Acoustic Sounds Series“ wiederveröffentlicht. Das bei „Quality Record Pressings“ auf 180g gepresste Vinyl, im komplett analogen AAA-Mastering durch Matthew Lutthans, erscheint samt Obi-Streifen für den Sammler in einer totenstillen Pressung.

Albert King – E-Gitarre, Gesang
Willie James Exon – Gitarre
James Washington – Orgel
Roosevelt Pointer – Bass
Theotis Morgan – Schlagzeug

https://www.facebook.com/AlbertKingOfficial/

 

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