ELECTRIC HIGH – Colourful White Lies
2024 (Apollon Records) - Stil: Hard Rock / Alternative Rock
Gleich zwei Leadsänger bieten ELECRTRIC HIGH aus Bergen, Norwegen auf. Sie spielen dynamischen Rock, der irgendwo zwischen klassischem Hard Rock, Alternative Rock und ein paar Zeitgeist-Klängen liegt. ´Sun´ beginnt ohne Umschweife und ist ziemlich schnell. Etwas getragener geht es bei ´Harder To Justify´ zu. Klingt irgendwie mit dem gedoppelten Gesang wie die WISHBONE ASH Ende der 70er-Jahre. Aber nur gesanglich, musikalisch geht es auch in die klassische Rock-Ecke, aber etwas härter. Nach einem Break dürfen auch die Gitarren ziemlich verzerrt loslegen.
Moderner klingt der Titelsong. Mit rhythmischen Klatschtönen unterlegt gibt es zu Beginn poppige Anklänge, bevor die Gitarren in den härteren Rockrahmen überleiten. Klingt etwas beliebig. Das schwere ´Seven Wonders´ ist wieder klarer strukturiert und hat auch einen eingängigen Refrain. Auf der bunten Spur verschiedener musikalischer Pfade geht es weiter. ´Wasted´ ist auf dem Pfad von AEROSMITH, ´Go Easy On My Heart´ und ´Royals In Rags´ (gutes Gitarrensolo) sind dem Riff Rock zugewandt und ´Cyclone´ klingt wie STONES B-Ware. Das ist auch ein kleines Problem, dass es immer irgendwie wie irgendwer klingt. ´Rough Diamond´ ist ein Leichtgewicht. ´Weeping Gods´ mag auch Stoner Rock-Einflüsse integrieren und düsteren Blues. Einer der besseren Songs.
Die Mischung von ELECTRIC HIGH ist jetzt nicht unsympathisch oder unattraktiv. Aber letztendlich hat der Rezensent immer wieder das Gefühl, dass die Band selbst nicht immer so ganz weiß, wo sie hin will. Der mehrfache Gesang und die harten Riffs durchziehen die ganze Platte. Ansonsten fehlt es immer wieder an musikalischen Identifikationspunkten, um richtig in Erinnerung zu bleiben. Hörenswert auf jeden Fall. Und als Start schon okay.
(7 Punkte)