GRAND MAGUS – Sunraven
2024 (Nuclear Blast) – Stil: Power/Doom/Stoner Rock
Auch das neue Album ´Sunraven´, auf das man fünf Jahre warten musste, ändert nichts an dem Umstand, dass auch weiterhin ´Iron Will´ und ´Triumph And Power´ der Maßstab in Sachen GRAND MAGUS bleiben wird.
Dass sich das Trio musikalisch neu aufstellt, ist ebenso ausgeschlossen wie der Fact, dass man die Band verwechseln könnte. Dazu ist der Gesang von Janne „JB“ Christoffersson zu einmalig und die Takt- bzw. Rythmusmaschinerie unverrückbar manifestiert. Die Mixtur aus Power, Doom und Stoner Rock gibt wenig Raum für verspielte bzw. anspruchsvolle Eitelkeiten, sondern gibt durch die Schlichtheit nur eine Möglichkeit vor: Faust in die Luft und kollektives Abschädeln. Die knochentrockenen, wuchtigen Riffs, eingebettet in epische Breitwand Taktung ist das A und O von GRAND MAGUS, und das lebt man erneut aus. Wobei genau eine angedeutete Filigranität früherer Alben hier schmerzlich vermisst wird. Man hat manchmal das Gefühl, Stumpf ist Trumpf. Man hat es sich etwas zu einfach gemacht und zu sehr auf vertrautes gesetzt.
´Sunraven´ outet sich als Konzeptalbum zum Thema „Beowulf“, ausgehend von dessen frühmittelalterlichen Gedichten mit über 3000 Versen. Sind aber Texte nicht eher Nebenschauplatz?
Mit dem Opener ´Skybound´ werden alle Stühle gerade gerückt und man weiß von der ersten Sekunde an wer aufspielt. Das Trio war schon massiver, aber grundsätzlich kann man die Nummer sicher als Ohrwurm betiteln. Das folgende ´The Wheel Of Pain´ kommt erwähnter ´Iron Will´-Qualität schon etwas näher, lässt Parallelen erkennen und dennoch fehlt das letzte Quäntchen massiver Heavyness. Das ordentlich doomige ´The Black Lake´ wirkt zudem recht melodisch und wirkt äußerst nachhaltig. Bis zum Ende des Albums ähneln sich die Songs zusehends, nur der Rauswerfer ´The End Belongs To You´ outet sich noch einmal als ultimatives GRAND MAGUS Schlachtfest und zählt aus meiner bescheidenen Sicht zu den Höhepunkten des Albums. Ja, Höhepunkte, die finden sich wenig, dafür viel gutes Mittelmaß. Aber vielleicht waren die Ansprüche an ein neues GRAND MAGUS Album auch etwas zu hochgegriffen, oder die Herren haben einfach zu lange an den Songs herumgedoktert und damit die Durchschlagskraft verringert. Sicher kein schlechtes Album, aber man war schon erregender.
(7,5 Punkte)