Schon weit über ein gutes Jahrzehnt sind HARPYIE aus Ostwestfalen im Geschäft. Sie haben mit Folk Rock mit mittelalterlichem Bezug begonnen. Aber der Opener und Titelsong geht – wie schon auf dem letzten Album – eher in eine harte, elektronische Ecke. ´Ikonoklast´ ist dann zunächst wieder stärker am harten Folk Rock ausgerichtet mit ein paar knalligen Sprengseln in Richtung Hardcore. Das ist eine gewagte Mischung, geht aber insgesamt ganz gut auf.
´Omen´, ´Zombiemann´ und insbesondere ´Fischer Fischer´ mit Kinderliedansatz integrieren auch noch etwas Pop und wieder elektronische Sounds. Ja, bei aller Mischung von Stilrichtungen ist immer ein gewisser Wiedererkennungswert dabei. Das geht schnell in den Kopf. ´Atreju´ ist noch ein wenig poppiger. ´Schildmaid´ ist dann wieder nah am Folk Rock, aber nur zu Beginn.
Interessanter ist das treibende epische ´Herz Aus Eisen´. Der Song kann wirklich mitreißen. ´Nimmerland´ geht völlig Richtung Pop und wäre auch bei der Neuen Deutschen Welle ein möglicher Hit gewesen. ´Exit Game´ ist wieder deutlich härter. Irgendwie ist übrigens die Reihenfolge auf dem Cover anders wie die auf der CD.
Das ist alles wie immer Geschmackssache und wahrscheinlich wird die Band polarisieren. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, werde das Album aber nicht prominent in meine Sammlung aufnehmen. Die deutschen Texte sind zum überwiegenden Teil sehr okay. Ein Markt dafür ist da, wie der Charteintritt beim letzten Album gezeigt hat. Es gibt auch eine limitierte Box.
(7,5 Punkte)
