JASON ROBINSON – Ancestral Numbers II

Der US-amerikanische Komponist und Saxophonist Jason Robinson beschäftigt sich bei seinem aktuellen Projekt mit der Übersetzung seiner eigenen Familienchronik in eine musikalische Form.

Der Liebhaber von Jazzmusik aus den Sechzigerjahren entwickelt jedoch seine eigenen musikalischen Pfade mit Elektronik und Experimenten weiter. Neben seinen Solo-Werken lebt er sich daher ebenso mit seiner großen Musikformation, dem JANUS ENSEMBLE, aus.

Gemeinsam mit Musikern aus seinem großen Ensemble, Posaunist Michael Dessen, Pianist Joshua White, Bassist Drew Gress und Schlagzeuger Ches Smith, versucht Jason Robinson erst in ´Ancestral Numbers I´ und jetzt in ´Ancestral Numbers II´ viele Ereignisse aus seiner Familienchronik, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, in die Musik einfließen zu lassen.

Die Grundlage ist dabei sein eigener Stammbaum, auf dem er selbst in einer Reihe von Kindern steht, deren Mütter bei ihrer Geburt 17 Jahre, die Großmütter 34 Jahre alt waren. Der Flötist und Wissenschaftler stellt allerdings die Musiknoten in Relation zu den Weisheiten aus der griechischen und römischen Mythologie, der Geographie und Meereskunde.

´Ancestral Numbers I´ und ´Ancestral Numbers II´ sind somit die musikgewordenen Portraits von Jason Robinsons Vorfahren.

Im sorglosen ´Sweet Tooth´ lebt seine Familie in einem kleinen Dorf des 19. Jahrhunderts in Massachusetts. In ´Enos´ wandert ein Ururgroßvater allerdings erst von Portugal nach Kalifornien aus, in ´Arrival´ kommt dieser Teil seiner Familie zu Altflöte, Klavier und Glockenspiel im Einwanderungsland an, doch der Urgroßvater muss bereits in ´Deployment´ in den Zweiten Weltkrieg ziehen.

Jason Robinson agiert mit seinem Ensemble weiterhin äußerst anspruchsvoll, scheint aber die Menschen aus seiner Vergangenheit in der Musik von ´Ancestral Numbers II´ noch realer darstellen zu können.

(9 Punkte)

https://jasonrobinson.bandcamp.com/album/ancestral-numbers-ii
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