EVEN FLOW – Rinascimento

Voluminös mit viel Gefühl beginnt ´In The Night´. Ein Ohrwurm im besten Sinne des Wortes. Einmal ins Ohr gekrochen, bekommt man ihn schwer wieder raus. Möchte man aber vielleicht auch nicht, weil die Musik an glorreiche Zeiten vor Jahrzehnten erinnert. ´Brighter Than The Sun´ schlägt in die gleiche Kerbe. Melodischer Metal mit gutem Gesang und Melodien, die haften bleiben sollen. Das geht hier aber nur teilweise auf.

Nach dem in Eigenregie veröffentlichten Debüt 2011 und dem Vorgänger ´Life Has Just Begun´ 2018 ist dies erst die dritte Veröffentlichung der italienischen Band. 

Der Titelsong folgt mit etwas mehr progressiven Ansätzen und harmonischen Breaks. Frontmann Marco Pastorino ist auf jeden Fall ein begabter Sänger auf den Spuren von Roy Khan und anderen Vorbildern. Hin und wieder, wie im Titelsong packt er etwas zu viel Kunst in seinen Gesang. Das ist aber die Ausnahme. Auch Pietro Paolo Lunesu kann durch sein melodisches Gitarrenspiel überzeugen.

´WinterSun´ orientiert sich an den späten SAVATAGE und Power Metal. Die Piano begleitete Halb-Ballade ´Back On The Streets´ versucht ebenfalls, an große Vorbilder anzuknüpfen. Das gelingt teilweise. Auf Dauer sind doch manche Titel etwas ähnlich strukturiert. Da fehlt es trotz Variationen in puncto Härte und Geschwindigkeit etwas an Ideen. ´Flying Colours´ zum Schluss kann noch einmal überzeugen.

Leider kann die Produktion und der Mix nicht ganz mit dem musikalischen Geschehen mithalten. Etwas voller wäre toller gewesen. Sympathische Band, die aus meiner Sicht ihr Potenzial allerdings noch nicht vollständig abruft. Anspieltipp: der Opener ´In The Night´.

(7,5 Punkte)

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