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TWISTED SISTER – Stay Hungry

1984/2024 (Rhino) - Stil: Glam/Metal

Die Band, die sich 1973 von SILVER STAR in TWISTED SISTER umbenannte, wandte sich 1975 immer mehr dem Glam Rock und 1978 dem Heavy Metal zu, so dass sich auch ihr mit geringem Budget aufgenommenes Debütalbum ´Under The Blade´ aus dem Jahre 1982 ganz dem rauen Heavy Metal hingab.

Die klassische Band-Besetzung bestand seit April 1982 aus Jay Jay French (Gitarre), Eddie „Fingers“ Ojeda (Gitarre), Dee Snider (Leadgesang), Mark „The Animal“ Mendoza (Bass) und A. J. Pero (Schlagzeug). Das Zweitwerk ´You Can’t Stop Rock ‘n’ Roll´ aus dem Jahr 1983 war genauso heavy, aber bereits besser produziert.

Ihren kommerziellen Höhepunkt erlebten TWISTED SISTER 1984 mit der Veröffentlichung von ´Stay Hungry´. Das dritte Studioalbum verkaufte sich innerhalb eines Jahres eine Millionen sowie bis 1995 mehr als drei Millionen Mal.

Zur Steigerung dieser Zahlen erscheint ´Stay Hungry´ neu remastert von den originalen analogen Tapes in einer “40th Anniversary Edition” auf transparent-rotem Doppel-Vinyl, samt einem erstmals auf Vinyl veröffentlichten 1984er Live-Mitschnitt von der ´Stay Hungry´-Tour in San Bernadino.

Rastlos und mit fortwährend hohem Energielevel bringt schon der Opener ´Stay Hungry´ zu Beginn der A-Seite die Lautsprecher zum Qualmen. Ein Song über Jäger und Gejagte, der Arnold Schwarzenegger gewidmet ist (“Stay hungry, feel the fire. Stay hungry, don’t explode.”).

Diese Leidenschaft zeigt sich gleichsam in zwei der größten Heavy-Rock-Hymnen aller Zeiten, die noch in hundert Jahren durch die Köpfe gejagt werden. Erst rebellisch ´We’re Not Gonna Take It´ (“We’re not gonna take it. No, we ain’t gonna take it. We’re not gonna take it anymore.”) und zur Eröffnung der B-Seite ´I Wanna Rock´.

Schleppend und düster beginnt hingegen der Metal-Klassiker ´Burn In Hell´, der auch in einem kleinen Cameo-Auftritt der Band im 1985er Film „Pee Wee’s Big Adventure“ zu sehen ist. Anfänglich ein schlichter Brecher, entwickelt sich die ausnahmsweise nicht humorvolle Kompositionen (“It’s up to you, what you do will decide your own fate. Make your choice now for tomorrow may be far too late.”) zu einer schweren, mehrstimmigen Hymne (“Hear no evil, don’t you. See no evil, don’t you – oh, burn in hell.”).

Die Stephen King gewidmete, zweiteilige “Horror-Teria”-Saga über einen Serienmörder ist anschließend theatralisch (´Captain Howdy´) und punky (´Street Justice´) gehalten. Die Saga fungierte auch als Grundlage für Dee Sniders 1998er Film „Strangeland“ mit ihm selbst als Captain Howdy.

Dieses Multi-Platin-Werk enthält keinen schlechten Song. Selbst die übliche, melodische Ballade ´The Price´ fällt nicht mit zu viel Kitsch aus dem Rahmen (“It’s the price we gotta pay and all the games we gotta play. Makes me wonder if it’s worth it to carry on. ‘Cause it’s a game we gotta lose, though it’s a life we gotta choose. And the price is our own life until it’s done.”). Das schnelle und kraftvolle ´Don’t Let Me Down´ weist gleichermaßen eine einprägsame Melodie auf und der Stampfer ´The Beast´ ist beinahe ein Metal-Klassiker in teutonischer Manier.

Die oft drollig dreinschauenden Rebellen der Achtzigerjahre Pop-Kultur beschließen dieses prägende Werk mit dem ´S.M.F.´-Ausruf: “Sick Mother Fucker”! Die A-Seite in ihrer Gesamtheit schließt im Gegensatz zur Original-LP der Bonus-Track ´Blastin’ Fast & Loud´ und die B-Seite der Bonus-Track ´Never Say Never´ ab.

Play it loud, Mutha!

(Klassiker)

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