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BASTARD – Live And Alive

1980/2024 (Sireena) - Stil: Hard Rock

Zwei Studioalben und dieses dritte Live-Album sind das Vermächtnis der deutschen Hard Rocker BASTARD. Produziert hat seinerseits Conny Plank, der damals mit ULTRAVOX durchstartete. Das zeigt die große Variabilität von Conny. In Hamburg und Kiel wurde das Album im hohen Norden aufgenommen. Richtig durchgestartet sind BASTARD dagegen aber nie. 

Warum das vielleicht so war, kann man beim Anhören der Platte schon etwas nachvollziehen. Denn es klingt doch sehr “teutonisch”, vor allem beim Gesang und der Hard Rock orientiert sich eher am klassischen Hard Rock der 70er Jahre und einigen Kraut Rockern als an den damals aufstrebenden Bands wie SCORPIONS, ACCEPT, JUDAS PRIEST oder SAXON, die ganz andere Härtegrade einbrachten. Gleichzeitig wird die Qualität internationaler Legenden wie THIN LIZZY oder UFO niemals erreicht. 

Die Band hat aber ordentlich Charme und macht dadurch ein wenig Boden gut und ist dann auch eher an Rock’n’Rollern wie AC/DC mit Songs wie ´I’ll Tell You The Lies´ oder ´Are You  Ready´ (zu 95% ist das Riff abgekupfert von den Australiern) ausgerichtet, ohne deren Street Credibility zu erreichen. Songs wie der Opener ´We Got The Power´, ´Danger Of Fire´ oder ´I Put You Down´ haben allerdings eine gewisse Zugkraft, um alle, die deutschen 70er Hard Rock oder Metal Bands der ersten Stunde wie die frühen TRANCE mochten, zu begeistern. Denn vom Songwriting und der Spielfreude ist durchaus ein ordentliches Qualitätslevel vorhanden. Die siebenminütige Coverversion von BAD COMPANYs ´Can’t Get Enough´ zum Schluss ist natürlich überflüssig.

Ein Vermächtnis in 38 Minuten für Nischenkenner und Genre-Komplettisten.

(Ordentlich, ohne Wertung)

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