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SIEGES EVEN – A Sense Of Change

1991/2024 (Golden Core) - Stil: Progmetal, Progrock, Artrock

Natürlich hatten SIEGES EVEN in ihrer Spätphase ihre mehr oder weniger unschlagbaren Meisterwerke wie ´The Art Of Navigating By The Stars´ (2005) und ´Paramount´ (2007), doch sie hatten bereits mit ihrem Debütalbum ´Life Cycle´ (1988) die US-Amerikaner von WATCHTOWER beerbt und waren zeitweilig die größte technische Progressive Metal-Band der Welt.

Mit ihrem zweiten Werk ´Steps´ (1990) produzierten SIEGES EVEN solch eine seltene Sternstunde wie es etwa FATES WARNING mit ´No Exit´ taten und mit ihrem dritten Werk ´A Sense Of Change´ (1991) veröffentlichten sie ihr Monumentalwerk, das schlicht als ihr schönstes und bezauberndstes in die Annalen eingegangen ist.

´A Sense Of Change´ wird aktuell erstmals auf Vinyl veröffentlicht. Die 1991 von Charlie Bauerfeind im “AHA-Studio” München glasklar produzierte Scheibe wurde frisch remastert und dann separat für CD und LP gemastert.

´A Sense Of Change´ ist das Werk einer völlig entspannten Prog Metal-Band, die in aller Leichtigkeit Artrock spielt.

Sänger Jogi Kaiser ersetzt den bisherigen Leadsänger Franz Herde und bildet dementsprechend mit Gitarrist Markus Steffen, Bassist Oliver Holzwarth sowie Schlagzeuger Alexander Holzwarth die neue Besetzung, die einen gewissen Einfluss des Prog Rock und Fusion nicht abstreiten kann. Doch trotz aller komplexer Rhythmen legen sie ein melodisches Spiel an den Tag.

Denn SIEGES EVEN sind weit davon entfernt, eine gewöhnliche Progressive Rock- oder Progressive Metal-Band zu sein. Sie sind mit diesem außergewöhnlichen Sänger, diesem einmaligen Gitarristen und dieser brüderlich einträchtigen Rhythmusgruppe ein leuchtender Stern am Musikfirmament und setzen neue Maßstäbe.

Auf diesem sophisticated Album folgt ein Höhepunkt auf den nächsten: erst ´The Waking Hours´, nebenbei erwähnt “always lies a sense of change”, dann ´Behind Closed Doors´, mit den “seemingly endless hours, behind closed eyes”.

Der poetische Prog Song ´Change Of Seasons´, der mit dem Einsatz von Cello, Bratsche und Violine einen großen klassischen Einfluss besitzt, regt gar zum Mitsingen an: “and we’re chasing the day”, ebenso ´Prime´: “da-da-dab-da”.

Epic auf Epic folgen gleichsam final: acht Minuten ´Dimensions´ zum Abschluss der A-Seite, sieben Minuten ´Epigram For The Last Straw´, langsam “admist the ruins the actors parade, reciting phrases of ‘Godot’ and ‘Lear’, still we smile … still we dance”, und neun Minuten ´These Empty Places´ zum Abschluss der B-Seite.

´A Sense Of Change´ ist progressiv im wahrsten Sinne des Wortes, ist innovativ. Selbst die Atmosphäre von ´A Sense Of Change´ ist einmalig. ´A Sense Of Change´ ist einzigartig und zeitlos.

Anspruchsvolle Musik für anspruchsvolle Hörer.

(Klassiker)

https://www.facebook.com/SiegesEven

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