HUMAN IMPACT – Gone Dark
2024 (Ipecac) - Stil: Noise Rock/Industrial Metal
Die Wurzeln von HUMAN IMPACT lassen sich bis in die düsteren, unbarmherzigen Straßen von New York City in den späten 80ern zurückverfolgen, wo sich die Wege von Chris Spencer (UNSANE) und Jim Coleman (COP SHOOT COP) inmitten der aufkeimenden Noise Rock-Szene zum ersten Mal kreuzten.
Obwohl die beiden für ein gemeinsames musikalisches Ethos standen, dauerte es jedoch mehrere Jahrzehnte, bis eine erste kreative Partnerschaft zustande kam und ihr selbstbetiteltes Debütalbum von 2020 legte dafür den Grundstein.
Bereits durch die Eröffnungssalven im Opener ´Collapse´ wird deutlich, dass HUMAN IMPACT nicht dafür zuständig sind, einfache Antworten zu bieten, und die Klanglandschaft ist ein sorgfältig gestalteter Strudel aus rauen Gitarren, stampfenden Rhythmen und von Industrial Metal angehauchter Atmosphäre. Spencers rauer, leidenschaftlicher Gesang durchdringt das Chaos, als wolle er damit die Zuhörer zum Handeln drängen.
Jeder der Songs hat Dynamik und die unbestreitbare Absicht, mit starken Rhythmen und dunklen elektronischen Klängen beharrlich den Imperativ des Noise Rock zu verbreiten.
´Disconnect´ etwa macht sich daran, uns wie inmitten eines düsteren Flaums zu zerstören, bevor die harten Töne von ´Corruption´ Spencers laute Botschaften und Soundbits nur noch verstärken.
Die von der Band in Zusammenarbeit mit Andrew Schneider geleitete Produktion fängt zudem die raue Energie von HUMAN IMPACTs Live-Auftritten auf ideale Weise ein und behält gleichzeitig ein Maß an klanglicher Klarheit bei, das es ermöglicht, jedes Element im Mix deutlich zu hören, wodurch ein ungeheures Gefühl der Dringlichkeit und Unmittelbarkeit entsteht.
´Gone Dark´ ist zweifellos kein einfaches Hörerlebnis, und es ist vor allem ein Werk, das die Ängste und Frustrationen unserer Zeit widerspiegelt und sich gleichzeitig weigert, falschen Trost oder gar einfache Lösungen anzubieten.
(8 Punkte)
https://www.facebook.com/humanimpactband
Pic: Andrew Schneider