Grüblerisch steuert die Welt auf ihren Untergang zu und Patrick Walker (Gesang, Gitarre) sitzt beim Sinnieren in vorderster Linie.
Immerhin konnte er noch abwenden, dass zwei Jahre nach ´Perfect Light´ auch das neueste Werk ´Little Weight´ in eine Solo-Veranstaltung verfällt. Gemeinsam mit Roland Scriver (Bass) und Andrew Prestidge (Schlagzeug) hat er das vierte Studioalbum von 40 WATT SUN eingespielt.
Natürlich wird er wieder persönlich, singt allerdings von Heilung und Verbundenheit. Seine empfindsame Darbietung ist dabei von solch einer Ehrlichkeit und Emotionalität geprägt, dass sie trotz aller Melancholie und bei aller Intimität eine gewisse Wärme ausstrahlt.
Die vormals gern anzutreffende Leere wird mit blühenden Ranken überwuchert. Diese oft minimalistische Mischung aus Slowcore und Doom sprießt im finsteren Singer-Songwritertum auf.
Gewohnt stoisch langsam, jedoch brummender, gewährt der Achtminüter ´Pour Your Love´ sogar frohlockende Akkordfolgen: “Pour your love all over me. Cool me in a love I can see through.” Der luftige Siebenminüter ´Half A World Away´ holt sogar die Akustikgitarre hinzu: “All the love I can’t hide; all the life that I decide.”
Der erste große Höhepunkt ist die Hymne ´Astoria´: “Didn’t they shine?” Der nächste ist die zarte Sinnlichkeit ´Close To Life´.
Dazwischen erregt noch ´Feathers´: “Reach these arms, wide enough forever“ und hernach der Zehnminüter ´The Undivided Truth´, kurz fast postrockig flirrend, die gesamten Gemüter: “It’s greater than you know.”
Es ist größer, als man denkt.
(9,5 Punkte)