Jade MacRae kommt aus einer musikalischen Familie in Australien und ist weniger für ihre drei (´In My Veins´ ist das vierte) Solo-Alben bekannt, als dafür, dass sie seit 2015 in der Band für Joe Bonamassa eine der drei Backing-Vocals-Sängerinnen ist (ich weiß, ein schwieriges Thema für mich, dass hier aber keine Rolle spielt).
Sie hat schon mit vielen großen Musikern gearbeitet, James Brown, Ray Charles, George Benson, COLD CHISEL oder Eric Gales, um nur einige zu nennen. Ihre Songs sind eine Mischung aus Soul und Funk mit etwas Blues und wenig Rock angereichert. Ganz im Vordergrund steht immerzu ihre sehr starke Stimme, dahinter viele Musiker, einige Backgroundsängerinnen wie beim gospel-beeinflussten ´Rose Coloured Glasses´.
Dabei ist auf der Platte viel Rhythmus im Spiel und Jade kann in allen musikalischen Lagen immer schnell die Führung übernehmen, so auch im poppigen ´A Little Joy´. Joe Bonamassa lässt sich einen Gastauftritt nicht nehmen. ´Early In The Morning´ ist natürlich auch Blues getränkt. Ein Slow Blues mit starkem Gesang und einem zunächst defensiven Joe, der dann zu einem exzellenten Solo ansetzt und es ist einer der wenigen Momente, wo Jade die Show gestohlen wird. Wenn auch nur für eine kurze Zeit. Ein Höhepunkt auf jeden Fall. ´Shots Fired´ hat etwas von Motown an sich und ist auf einem stark funkigen Beat aufgebaut. Das längere ´How Can We Live´ zeigt, dass sie auch große Balladen vokalistisch hervorragend meistern kann.
Schon erstaunlich, dass eine so großartige Sängerin mit zwei anderen (sicher auch sehr begabten) Kolleginnen irgendwo im Schatten bei Joe auf der Bühne steht. Aber schön, dass sich Joe solche begabten Musikerinnen in seiner Band leisten kann (kann er) und Jade hier einmal selbst ins Rampenlicht tritt. In Australien hat sie allerdings schon einige mittlere Charts-Erfolge aufzuweisen. Ich wünsche ihr viel Erfolg mit dieser zeitlosen Platte.
(7,75 Punkte)
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