CHAOSBAY wandelten seit Beginn mit höchster Virtuosität und mit traumwandlerischer Sicherheit durch progressive und moderne Klänge.
Nach drei EPs und ihrem digitalen Debüt-Album ´Vasilisa´ (2015) entwickelte sich der Sound von CHAOSBAY über ´Asyl´ (2020) und ´2222´ (2022) mehr und mehr vom modernen Progressive Metal zum Progressive Metalcore. Den Ohrwurmcharakter haben sie sich dabei allerdings bewahren können.
Heutzutage leben die Berliner Vollblutmusiker eine bedingungslose Härte mitsamt großen Melodien gnadenlos aus. Den Beweis liefern sie mit ihrer neuesten Studioscheibe ´Are You Afraid?´.
Der wunderbare Gesang von Jan Listing wird auch nicht durch das corige Geshoute zunichte gemacht. In aller Schönheit sterbend, fahren sie in den Strophen ohnehin meist die Geschwindigkeit herunter, um sodann mit einer Melodie für Millionen aufzuwarten.
CHAOSBAY verschmelzen dabei mit der Leichtigkeit des Pop und haben ohnehin einige Elektro-Elemente sanft eingearbeitet. Dass sie dabei für die Zukunft schwarz sehen, müsste eigentlich bei den längst Mainstream geeigneten Melodien nicht unbedingt erforderlich sein.
Denn dieses Album begeistert schlichtweg von ´Are You Afraid?´ bis ´Bigger Than You´, nimmt bei ´The Way To Hell´ sowie ´Psycho´ etwas die Geschwindigkeit heraus und erhält sogar noch in ´Don’t Kill Me´ von OF VIRTUE-Sänger Tyler Ennis, in ´Money´ von WE ARE PIGS-Sängerin Esjay Jones sowie in ´Phantom Heart´ von AWAKE AT LAST-Sänger Vincent Torres am Mikrofon Unterstützung.
Reizvoller klang Chaos und Zerstörung in jüngster Zeit kaum.
(8,5 Punkte)
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Pic: Vivien Huss Fotografie
