SKID ROW – Live In London
~ 2024 (earMusic) – Stil: Hard Rock ~
Ganz ehrlich. So richtig angekommen sind SKID ROW bei mir nie, insbesondere in den gehypten Sebastian Bach hatte ich nur durchschnittliches Vertrauen. Das nach der Band betitelte Debüt fand ich ganz gut, die Lobeshymnen über ´Slave To The Grind´ habe ich nie so richtig verstanden. Das war solide, aber sensationell sicherlich nicht. Vielleicht gab es auch auf meiner Seite eine unterschwellige Aggression, weil die Band den Namen von Phil Lynott und Gary Moores erster irischer Band geklaut hatte. Nun gut. Ich bin – wie immer – vorurteilsfrei rangegangen.
Sirenen gehen los und dann startet das 2022 auf Tour aufgenommene 16 Songs starke Doppel-Live Album mit dem genannten ´Slave To The Grind´. Der Sound ist zunächst etwas durchwachsen, wird dann aber deutlich besser. Ja, klarer Heavy Rock, wie er Mitte der 80er-Jahre bis Anfang der 90er-Jahre populär war. Vom Publikum dankbar aufgenommen. ´The Threat´ folgt gleich danach, wie auf dem Studio-Album.
Mit ´Big Guns´ kommt dann der Opener des Debüts unter massiver Einbeziehung des Publikums. Good Time Heavy Rock. Auf jeden Fall. Das war echt gut. Wie der nachfolgende Hit ´18 And Life´, irgendwo zwischen AEROSMITH und BON JOVI damals. Nach längerer Begrüßung des Publikums folgt mit ´Piece Of Me´ der nächste Gassenhauser des Debüts. Das war ein frisches Album und auch hier auf der Live-Platte gefallen mir die Songs besser als die vom Nachfolger. Dann wechseln sie wieder zu ´Slave To The Grind´. So geht es weiter.
Man hat sich klar auf die beiden ersten Alben konzentriert. Das waren nun mal auch die erfolgreichsten Alben. ´Subhuman Race´, das dritte 1995, war eine Enttäuschung und führte mit zum Streit zwischen Bach und dem Rest der Gang. Die Gitarren der Original Gitarristen Dave “The Snake” Sabo und Scotti Hill machen ganz gut Druck, auch Original- Bassist Rachel Bolan ist mit an Bord. Sänger Erik Grönwall ergänzt den Sound gut. Mit ´The Gang’s All Here´, ´Time Bomb´ und ´Tear It Down´ gibt es auch Songs des Albums ´The Gang’s All Here´ von 2022. Das fällt weder negativ noch positiv auf.
Mit ´Psycho Therapy´ folgt noch ein als B- Seite genutztes THE RAMONES-Cover und mit ´In A Darkened Room´ auch mal eine Ballade. Wer die beiden ersten SKID ROW Alben zu seinen Favoriten zählt, liegt hier richtig. Und wenn nur aus nostalgischen Gründen. Insgesamt ganz unterhaltsam.
(Ohne Wertung)