~ 2024 (Joyful Noise) – Stil: Post Punk/Garage Rock/Psychedelic Rock ~
Dale Crover von den MELVINS hatte bereits eine über dreißigjährige Karriere hinter sich, als er 2017 mit der Veröffentlichung von ´The Fickle Finger Of Fate´ sein erstes Solowerk veröffentlichte, gefolgt 2021 vom Zweitwerk ´Rat-A-Tat-Tat!´.
´Glossolalia´ ist nun sein bislang prägnantestes und fokussiertestes Album und präsentiert elf Tracks, die mit dem langjährigen MELVINS-Toningenieur Toshi Kasai aufgenommen wurden, und worauf er sein multiinstrumentales Talent und seine exzentrische Lyrik erneut unter Beweis stellt und eine ganze Reihe namhafter Gaststars begrüßt, unter anderem Kim Thayil, Ty Segal, Rob Crow und niemand geringeren als Tom Waits.
´I Quit´ ist dann auch der erste von zwei Songs mit SOUNDGARDEN-Legende Thayil, sehr düster und beeinflusst vom Post Punk und New Wave der frühen Achtziger, und Thayils mitreißende Psych-Rock-Gitarren tragen hier auch maßgeblich dazu bei, dem Ganzen ein organisches und geerdetes Gefühl zu verleihen.
Der eingängigste Moment des Albums kommt dann mit ´Blow’d Up´, einem schnellen Rock´n´Roller, der in erster Linie von seinen pulsierenden Drums getrieben wird und mit einem schönen, einprägsamen Refrain besticht.
´Rings´ klingt wie Neil Young aus den frühen 70ern, der sich mit den MELVINS angefreundet hat, und ´I Waited Forever´s ausgefallene Gitarren klimpern mit feinen Alex Chilton-artigen Melodien.
´Spoiled Daisies´ wirkt dann vergleichsweise beschwingt, mit ausgesprochen coolen Garage Rock- und Syd Barrett-Anklängen, die sicherlich auf den Beitrag von Ty Segall zurückzuführen sind, wohingegen ´Kitten Knife´ über eine herrlich vom Glam Rock angehauchte, stampfende Gitarre daherkommt.
´Glossolalia´ ist wie eine Zeitkapsel aus den 70ern bis 90ern, als würde alles noch mit analoger Technik aufgenommen, wobei Crovers charakteristisches Trommelfeuer in den Hintergrund tritt und sowohl sein famoser Gesang wie auch sein ausgefallenes Songwriting nun auch endlich unverkennbar durchscheinen.
(8 Punkte)
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Pic: Harper King
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