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BODYSNATCHER – Vile Conduct (EP)

~ 2024 (MNRK Heavy/ SPV) – Stil: Thrash / Deathcore ~


Seit zehn Jahren sind die US-Amerikaner kompromisslos unterwegs. Der Name wurde an Ed Gein angelehnt, irgendwie scheint die Sonne in Florida manche Leute aggressiv zu machen. Denn auch diese sechs Songs setzen nicht gerade auf Wohlklang oder viele Details, sondern sind pures Aggro-Adrenalin.

Allerdings ist ihre Musik teilweise ziemlich komplex und technisch anspruchsvoll, wie das schleppende, gute ´Severed´. Beim Gesang gibt es allerdings weniger Feinheiten, da wird ordentlich gegrowlt und gebrüllt, ohne größere Zwischentöne.

Das gruselige Zwischenspiel ´Confession´ führt zum gewaltigen Hardcore von ´Murder 8´. Als Gast darf Jamey Jasta von HATEBREED noch das Mikrofon malträtieren. Der Hintergrund des Songs erklärt die Verzweiflung und Wut. Schlagzeuger Chris hat innerhalb von dreizehn Monaten seinen älteren Bruder und seine jüngere Schwester durch eine Überdosis Fentanyl verloren. Grausam. Die Pharmaindustrie in den USA hat da „ganze Arbeit“ geleistet.

´Say Goodbye´, passend zum Titel ganz am Schluss, ist dann überraschenderweise zunächst mit melodischen Keyboards unterlegt, die aber schnell in maschinelle Härte umschwenken. Da zeigt die Band eine gewisse Variabilität, ohne Kompromisse einzugehen.

Nach siebzehn Minuten ist die Energie auf Seiten der Band, aber vor allem auch auf Seiten der Hörerin / des Hörers verbraucht. Eine kraftvolle und schmerzhafte Tour de Force, produziert von Will Putney.

(7,5 Punkte)

 

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